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5:2-Sieg von Mainz 05 : „Nichts zu holen“ für den VfL Bochum

  • -Aktualisiert am

Drei Tore gegen Bochum: der Mainzer Karim Onisiwo Bild: dpa

Trotz des klaren Rückstands nach siebzig Minuten raufen sich die Bochumer noch einmal zusammen. Doch die Mainzer überstehen die kritische Phase – und belohnen sich für eine ansonsten starke Leistung.

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          Plötzlich stand ein sicher geglaubter Sieg auf der Kippe, für einige Minuten drohte dem FSV Mainz 05 ein hochverdienter Erfolg zu entgleiten. 4:0 lagen die Rheinhessen schon vorn, der Zwischenstand spiegelte das Kräfteverhältnis gut wieder. Doch als die Aussichten der Bochumer so trübe waren, als sei die Sonne tief im Westen noch stärker verstaubt, als einst von Herbert Grönemeyer besungen und die Fans auf der Mainzer Westtribüne „Am Rosenmontag bin ich geboren“ intonierten, meldete sich der VfL mit einem Doppelschlag zurück.

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          „Bei diesem Spielstand hätten andere aufgegeben, Bochum aber nicht“, sagte Bo Svensson und räumte ein, dass er die Entwicklung nicht so cool betrachtete wie sein Sportdirektor. Martin Schmidt hatte berichtet, er habe weder der Kälte wegen gezittert noch nach den Gegentreffern in der 71. und 73. Minute. „Es wurde für die Fans ein bisschen spannend, aber es war auch zu sehen, dass für den Gegner heute nichts zu holen ist“, sagte er.

          „Mir ging es nicht gut“, antwortete hingegen der Mainzer Trainer Svensson auf die Frage, wie er sich in besagter Phase gefühlt habe. Zumal weitere kritische Momente folgten. Ein abgefälschter Schuss flog zur Ecke, ein Kopfball von Anthony Losilla ging knapp ins Aus. Etwas mehr Glück auf Bochumer, etwas mehr Pech auf Mainzer Seite – und es hätte ganz eng werden können.

          Starke Leistung von Onisiwo

          Der Ungewissheit ein Ende bereitete Karim Onisiwo in der 87. Minute. Da trat der Stürmer kurz in den gegnerischen Strafraum an, nahm einen von Aymen Barkok gelupften Ball volley und knallte ihn in den rechten Torwinkel. Der Treffer zum 5:2-Endstand rundete eine starke Mainzer Leistung und eine große Show des Österreichers zum Rückrundenauftakt ab – mit drei Toren, einer Vorlage für Silvan Widmer und dem 1:0 durch Jae-sung Lee nach 47 Sekunden, für das Onisiwo zwar keinen Scorerpunkt erhielt, das er aber mit dem ersten seiner zahlreichen Flügelsprints eingeleitet hatte.

          „Wir reden alle über Karim“, sagte Svensson, und selbstverständlich hatte der Stürmer, der in der ewigen Pflichtspieltorschützenliste der 05er auf einen Schlag an sechs großen Namen vorbeizog – Adám Szalai, Aristide Bancé, Shinji Okazaki, Wolfgang Elze (ein Ausnahmestürmer in den 1950er Jahren), Andrej Woronin und Mohamed Zidan –, jedes einzelne Wort verdient, das seine Leistung würdigte.

          Drei Tore in der ersten Halbzeit: Die Mainz Spieler freuen sich über den Sieg gegen Bochum.
          Drei Tore in der ersten Halbzeit: Die Mainz Spieler freuen sich über den Sieg gegen Bochum. : Bild: dpa

          Seinen Abwehrchef Stefan Bell aber mochte der Trainer darüber nicht vergessen: „Bello hat ein tolles Spiel gemacht.“ Die Entscheidung, den Routinier trotz fast komplett verpasster Vorbereitung und seit Mitte November ohne Spielpraxis von Beginn an zu bringen, war Svensson nicht schwergefallen. „In einem so wichtigen Spiel möchte man gerne einen Stefan Bell auf dem Platz haben. Er hat das zwei Jahre gemacht, er kennt das Spiel.“

          Getroffen hatte er sie aus mehreren Gründen. Zum einen, weil er Anthony Caci aus der Innenverteidigung nahm und ihn statt des zuletzt nicht überzeugenden Aarón auf die linke Bahn schob. Zum anderen, weil er dem kopfballstarken Bell als Einzigem zutraute, die zahlreichen langen, hohen Bälle der Bochumer auf Philipp Hofmann sowie die Einwürfe und Freistöße zu klären.

          Wie Recht er hatte, zeigte sich während der 68 Minuten, in denen Bell mitwirkte – und mehr noch, als er nicht mehr dabei war. „Ich wollte ihn nicht rausnehmen, aber er hat am Oberschenkel etwas gespürt“, erläuterte der Trainer den Doppelwechsel, bei dem Maxim Leitsch und gleichzeitig Danny da Costa für Widmer kam. Edimilson Fernandes rückte ins Zentrum der Kette. „Er kann das spielen, aber er ist kein gelernter Innenverteidiger“, sagte Svensson. Kleinere Abstimmungsprobleme taten ein Übriges, um die Bochumer Hoffnung schöpfen zu lassen. Es hätte ins Auge gehen können. Aber die Mainzer Abwehr fing sich wieder. Und vorne sorgte Onisiwo für klare Verhältnisse.

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