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Präsident des FC Bayern : Hoeneß handelt wieder mit Aktien

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„Ich habe Mist gebaut. So ist es nun einmal. Fertig“: Uli Hoeneß zu seiner Steuerhinterziehung. Bild: dpa

2014 wurde Bayern-Präsident Uli Hoeneß verurteilt, weil er Gewinne aus Finanzgeschäften nicht richtig versteuert hatte. Jetzt ist er wieder an der Börse aktiv. Zudem bestätigt der 67-Jährige laut einem Bericht erstmals seinen Rücktritt.

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          Im März 2014 wurde Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Nur zweieinhalb Monate später trat er seine Zeit in der Justizvollzugsanstalt Landsberg an, am 29. Februar 2016 endete seine Haftzeit vorzeitig. „Ich habe Mist gebaut. So ist es nun einmal. Fertig“, sagt Hoeneß nun in einem Interview der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“. In den Jahren 2003 bis 2009 hatte er hohe Gewinne aus Aktiengeschäften und Währungswetten. Da er die nicht alle korrekt versteuerte, wurde er bestraft.

          Dennoch ist Hoeneß nun wieder an der Börse aktiv und handelt mit Aktien, wie er in dem Interview verrät. Er will aber seine Lehren gezogen haben. „Ich bin jetzt kein Spekulant mehr“, sagt Hoeneß. „Ich manage mein Vermögen.“ Im Moment sei sein Aktienanteil fast bei 100 Prozent. „Ich habe früher mit sehr hohen Beträgen gehandelt.“ Heute sei er „ein ziemlich konservativer Anleger. (...) Neue Investmentideen kommen mir oft am Sonntag, weil ich mir da zwei, drei Stunden Zeit nehme, um Zeitungen zu lesen.“ Oft diskutiere er dann noch mit ein oder zwei Vertrauten am Telefon über seine Idee. „Dann entscheide ich aus dem Bauch heraus. Montags ist meistens mein Investitionstag.“

          Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, äußerte sich Hoeneß zudem erstmals zu seiner Zukunft. Dem Bericht der Zeitung zufolge bestätigte der Bayern-Präsident seine geplanten Rücktritt, einen Zeitpunkt wollte Hoeneß allerdings noch nicht nennen. „Ich bleibe im Aufsichtsrat. Den Vorsitz gebe ich aber mit dem Amt des Präsidenten zurück, wenn es soweit ist“, zitierte die Zeitung Hoeneß am Rande des FC Bayern Charity Golf Cups in Gut Rieden. Erst vor wenigen Tagen hatte Hoeneß abermals betont, dass er seine Entscheidung, im November möglicherweise nicht mehr für eine weitere Amtszeit als Präsident zu kandidieren, am 29. August dem Aufsichtsrat mitteilen wolle. Vorher werde es von ihm keine offizielle Stellungnahme dazu geben

          Hoeneß sieht derweil im Bezug auf den Fußball bei der Vergabe der künftigen TV-Rechte milliardenschweres Wachstumspotential. „Vielleicht kommen eines Tages auch Amazon, Apple, Comcast, Disney, Google oder Netflix dazu. Das sind alles Firmen, die ihren Nutzern Inhalte zur Verfügung stellen. Wenn die den Fußball für sich entdecken, werden wir noch über ganz andere Beträge reden“, sagte Hoeneß. „Da spielt eine halbe Milliarde, eine Milliarde keine Rolle. Dann könnten wir Dimensionen erreichen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können“.

          Für die nationalen TV-Rechte von 2017/18 bis 2020/21 kassiert die Deutsche Fußball Liga (DFL) derzeit insgesamt 4,64 Milliarden Euro - das sind rund 1,16 Milliarden Euro pro Saison. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert strebt bei den Verhandlungen um den nächsten TV-Vertrag für die Bundesliga-Rechte ein Wachstum an. Die Bundesliga sei „nach wie vor extrem gefragt“, hatte er im März gesagt. 2020 sollen die nationalen Bundesliga-Medienrechte für die vier Spielzeiten ab 2021/22 auf den Markt kommen.

          Hoeneß bedauert, dass einige Traditionsvereine nicht mehr in der ersten Fußball-Bundesliga vertreten sind. „Es ist ein Drama, dass der HSV, Stuttgart und Nürnberg nicht dabei sind“, sagte er. „Wenn wir diese Mannschaften dauerhaft in der Bundesliga hätten, wäre sie noch populärer und attraktiver.“

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