Bild: Mona Eing und Michael Meißner
Unter seiner neuen Führung will der größte deutsche Fußballverein weniger Geld ausgeben als die Konkurrenten in Europa – und doch die Champions League gewinnen können. Wie soll das gehen? Und wer gibt den Kurs vor?
- -Aktualisiert am
An dem Abend, an dem seine Fußballmannschaft in der Champions League gegen den Siebten der spanischen Liga scheiterte, ist in Oliver Kahn, dem Vorstandsvorsitzenden der FC Bayern München AG, ein Gefühl aufgestiegen: Ich muss was machen! So hat er später entschieden, am Osterwochenende einen heiligen Ort aufzusuchen. Er hat Julian Nagelsmann, den Trainer des Teams, eingeweiht. Dann ist er in den Raum gegangen, in dem, so murmelt man, schon kleine und große Wunder geschehen sind.
Am Karsamstag hat sich Kahn in München in die Mannschaftskabine gestellt und seinen Spielern fünf Minuten laut ins Gewissen geredet. Am Ostersonntag hat sich Kahn in Bielefeld ins Stadion gesetzt und seinen Spielern 90 Minuten leise zugeschaut. Er sah, was er sehen wollte: einen Bayern-Sieg in der Bundesliga. Und so hat dieses Osterwochenende auch die Geschichte eines Mannes erzählt, der in seinen ersten neuneinhalb Monaten an der Spitze des wichtigsten deutschen Sportklubs leiser sein wollte – und spätestens seit dem Aus in der Champions League akzeptiert hat, dass er lauter sein soll.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo