Neuer Torwarttrainer Rechner : Ein „Bessermacher“ für den FC Bayern
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Michael Rechner folgt dem Ruf von Julian Nagelsmann und wechselt zum FC Bayern. Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto
Mit Pellegrino Matarazzo begrüßt die TSG Hoffenheim einen neuen Cheftrainer, braucht aber zugleich einen Torwarttrainer: Denn Michael Rechner ersetzt beim FC Bayern Neuer-Intimus Toni Tapalović.
Zurück zu den Wurzeln: Seit Mittwochmorgen gehört Pellegrino Matarazzo wieder zur TSG 1899 Hoffenheim, dem Bundesligaklub, der zuletzt kein nachhaltiges Glück mit den vorzeitig entlassenen Übungsleitern Alfred Schreuder, Sebastian Hoeneß und André Breitenreiter hatte. Nun also gibt der von Natur aus freundliche Italo-Amerikaner sein Comeback im Kraichgau.
Diesmal in der Hauptrolle des Cheftrainers. Der mit 1,98 Meter auffällig große Matarazzo, zwischen 2017 und 2020 Assistenztrainer der TSG unter seinem Freund Julian Nagelsmann und dessen Nachfolger Schreuder, hat während seiner Cheftrainerzeit beim VfB Stuttgart seine Tauglichkeit bewiesen.
Er führte den schwäbischen Traditionsklub 2020 in die Bundesliga zurück und schaffte danach zweimal den Klassenverbleib. Im vorigen Jahr allerdings musste der 45 Jahre alte Matarazzo nach einer Misserfolgsserie von neun sieglosen Spielen vorzeitig gehen. So wie nun Breitenreiter die TSG nach zehn Pflichtspielen ohne vollen Erfolg verlassen musste.
Matarazzo muss den in die Abstiegszone gerutschten Hoffenheimern bei der Rückeroberung des zuletzt verloren gegangenen Selbstvertrauens helfen. „Die Situation ist ohne Zweifel anspruchsvoll“, sagte er. Alexander Rosen, Direktor Profifußball bei der TSG, verwies gern darauf, dass Matarazzo aus der früheren Kooperation mit Nagelsmann einen „Großteil“ der Mannschaft kenne und in Stuttgart bewiesen habe, „dass er mit Druck umgehen kann und weiß, was in dieser Lage gefordert ist“.
Rechner zum FC Bayern
Als Erstes muss sich Matarazzo auch an der Suche nach einem neuen Torwarttrainer beteiligen. Michael Rechner, den er aus seiner Hoffenheimer Zeit noch gut kannte, hat sich am Mittwoch gen München gegen die Zahlung einer Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich verabschiedet. Der von seinem früheren Chef Nagelsmann initiierte Wechsel zum FC Bayern ist inzwischen vollzogen. Damit geht eine TSG-Ära auf dieser Position zu Ende, da Rechner als einer der innovativsten und besten Torwarttrainer Deutschlands gilt.
Qualitativ dürfte er keinen Deut schlechter sein als der von den Bayern auf Nagelsmanns Betreiben entlassene Toni Tapalović, ein Intimus von Nationaltorhüter Manuel Neuer. Während es aus München fürs Erste keinen Kommentar zu dieser Personalie gab, bedauerte Rosen den Weggang des seit 2008 für die TSG engagierten Torwarttrainers sehr.
„Er ist ein Bessermacher“, pries Rosen seinen Freund. Rechner hatte einen großen Anteil an der Entwicklung erstklassiger Torleute wie Koen Casteels (heute VfL Wolfsburg), Marvin Schwäbe (1. FC Köln), Gregor Kobel (Borussia Dortmund) und der aktuellen Nummer eins, Oliver Baumann.
Nebenbei heuerte Rechner auch mit der Erlaubnis seines früheren Klubs bei der türkischen Nationalmannschaft als Helfer des deutschen Cheftrainers Stefan Kuntz an. „Am Ende aber“, sagte Rosen, „hatten alle unsere Bemühungen, ihn von einem Verbleib zu überzeugen, keinen Erfolg. Michael hat sich entschieden und unmissverständlich kommuniziert, dass er einen anderen Weg gehen will.“ Vorerst wird der frühere Hoffenheimer Torwart Alexander Stolz die Arbeit mit den Keepern der Bundesligamannschaft leiten.