Deshalb kam es beim FC Bayern zur Eskalation
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Erlebte einen denkwürdigen Abend: Münchens Vorstandschef Oliver Kahn Bild: dpa
Der FC Bayern erlebt bei seiner Jahreshauptversammlung einen totalen Kontrollverlust. Mitglieder rebellieren, Funktionäre verhalten sich wie Amateure. Und der Vizepräsident sagt: „Es geht hier nicht um Demokratie.“
Als der Präsident Herbert Hainer nichts mehr hören, aber die Mitglieder seines Vereins noch reden wollten, als er kapitulierte, aber sie protestierten, als er auf dem Podium leise seine Unterlagen zusammenpackte, aber sie auf der Tribüne laut „Hainer raus“ brüllten, als diese Jahreshauptversammlung des FC Bayern München, die in die Geschichte des wichtigsten deutschen Sportvereins eingehen und diese vielleicht sogar verändern wird, eigentlich schon vorbei war, ging Uli Hoeneß plötzlich aufs Podium und stellte sich ans Rednerpult.
Es war schon nach Mitternacht in der Basketballhalle in München, wo Hoeneß, Aufsichtsrat und Ehrenpräsident, Macher des modernen FC Bayern, in den mehr als fünf Stunden davor stumm auf seinem Stuhl in der ersten Reihe gesessen hatte. Jetzt konnte und wollte er aber nicht mehr schweigen – und schaffte es dann doch nicht, etwas zu sagen. Er starrte auf die Tribüne, wo Männer und Frauen mit Masken standen und sangen: „Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt!“ Da verließ Hoeneß das Podium wieder. Sprachlos. Und als er ein paar Minuten später aus der Halle marschierte, sagte er nur: „Das ist die schlimmste Veranstaltung, die ich beim FC Bayern je erlebt habe.“
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