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Angeklagt beim FC Bayern : Freizeit für Serge Gnabry!

Stürmer Serge Gnabry verbrachte seinen freien Tag auf der Fashion Week in Paris – und wird von seinem Sportvorstand dafür angeklagt. Bild: EPA

Warum maßregelt der Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidžić den Lohnarbeiter Serge Gnabry für dessen Kampf für die Freiheit der Arbeiterklasse? Vielleicht fehlen dem Stürmer die passenden Argumente.

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          Der mutloseste Mann der Bundesliga-Woche: Hasan Salihamidžić. Der Sportvorstand des FC Bayern hat den Stürmer Serge Gnabry angeklagt, weil der am vergangenen Sonntag – seinem freien Tag – wegen der Fashion Week in Paris war. Sein Vorwurf: „Das ist amateurhaft. Das ist genau das, was ich nicht mag (...): Irgendwo rumzuturnen, wenn man einen freien Tag hat.“

          Und weil es für diesen Vorwurf wirklich keine rechtliche Grundlage gibt, hat er ihn, anders als Manuel Gräfe, nicht vor einem Richter vorgetragen, sondern vor Reportern. Doch was findet ein Sportvorstand problematisch daran, dass ein Fußballprofi in seiner Freizeit macht, was er will und was offenbar gegen keine Vertragsvereinbarungen verstößt? Und warum maßregelt er ihn dafür in der Öffentlichkeit – ohne zuvor mit ihm geredet zu haben?

          Das Lustige ist: Salihamidžić griff Gnabry mit moralischen Argumenten an – und machte sich sofort für moralische Argumente angreifbar. Man könnte nun natürlich sagen: Willkommen beim FC Bayern!

          Doch das wäre wirklich nicht mutig, weswegen wir dem Lohnarbeiter Serge Gnabry in seinem Kampf für die Freiheit der Arbeiterklasse ein Argument anbieten wollen, dem sein Arbeitgeber sicher nichts entgegnen kann: Herr Gnabry, sagen Sie doch, dass Sie mit Qatar Airways nach Paris geflogen sind!

          Christopher Meltzer
          Sportkorrespondent in München.

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