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Nach Champions-League-Aus : Die Peitsche ist nicht nötig bei der Eintracht

Nicht als Motivator gefragt: Eintracht-Trainer Oliver Glasner Bild: Huebner

Der Frankfurter Trainer Oliver Glasner sieht keine Motivationsprobleme bei seiner Mannschaft vor dem Bundesligaspiel gegen Union Berlin. Er setzt auf die Rückkehr eines besonderen Spielers.

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          Etwas Abstand gewinnen vom Geschäft wollte Oliver Glasner nicht. „Ich habe meine persönliche Trauer bei fünf oder sechs Stunden Fußball abgeschüttelt“, sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt am Freitag. Am Tag nach dem 0:3 in Neapel und dem Ausscheiden aus der Champions League, das von heftigen Krawallen der Eintracht-Fans überschattet worden war, spielten mit dem SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Union Berlin schließlich drei deutsche Klubs in der Europa League – da kann man schon mal einschalten. Zumal die Frankfurter am Donnerstag nicht trainierten, weil in Neapel zu spät ein Platz zur Verfügung gestanden hätte.

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          David Lindenfeld
          Volontär.

          Also gab es für Glasner erst Freiburg, dann Union im TV. Und es traf sich natürlich bestens, dass das Abendprogramm vor dem Fernseher einen Zweck hatte, der über die Frustbewältigung hinaus ging: Glasner, der mit seinem Team am Sonntag bei Union Berlin an der Alten Försterei (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei DAZN) antritt, bekam ein Beispiel dafür geliefert, wie der nächste Gegner zu schlagen ist.

          Union Saint-Gilloise, Zweiter der belgischen Liga mit fünf Punkten Rückstand auf Genk, hat vorgemacht, was auch der Eintracht gelingen soll, wenn es nach ihrem Coach geht: 3:0 endete das Rückspiel – und damit auch der europäische Höhenflug der Berliner, sodass die Ausgangslage vor dem Bundesligaspiel der beiden Mannschaften wie die Kopie der jeweiligen Situation des andern wirkt. Wettbewerbsübergreifend haben seit fünf Spielen weder Frankfurt noch Berlin gewonnen. Hinzu kommt nun das Aus im Europapokal. Und eine bevorstehende Partie, die von großer Bedeutung ist. Berlin liegt aktuell auf Rang vier mit fünf Punkten Vorsprung vor den Frankfurtern, die mit Mainz (vier Punkte Rückstand), Wolfsburg (fünf) und Leverkusen (sechs) drei Verfolger im Nacken haben.

          Glasner weiß, wie man Union schlägt

          Auf die Tabelle will Glasner nicht schauen. „Es ist wichtig, dass wir unseren Fußball auf den Platz bekommen, Torchancen erspielen, konsequent verteidigen und bei Standardsituationen hellwach sind“, sagt der Trainer: „Wenn wir das machen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, als wenn wir uns Tag und Nacht die Tabelle ansehen.“ Glasner weiß, wie man Union schlägt. Im Hinspiel siegte die Eintracht 2:0. Damals hatte sie Union häufiger den Ball und damit auch die Spielgestaltung überlassen als in anderen Partien. Ähnlich spielte auch Saint-Gilloise.

          Ob das für Sonntag wieder eine Option sein könnte, wollte Glasner nicht bestätigen. „Wir können nicht sagen: ‚Wir spielen wie Saint-Gilloise’. Wir bleiben bei unserem Stil“, sagte er, der die Vierer-Abwehrkette wieder als eine Option in Betracht zieht, die man „dazu gewonnen“ habe. Ein Offensivspieler mehr, um „mehr Druck auf den Ball zu bekommen“ – das habe über weite Strecken gut funktioniert gegen Neapel. „Wir haben gerade gegen ein Team im 4-3-3 mit breiten Flügeln das Thema gehabt, wie wir da schnell und gut Zugriff bekommen“, erklärt Glasner. Höher attackieren sei in der 4-2-3-1-Formation immer etwas einfacher.

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