Herz über Kopf?
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Es grüßen die deutschen Meister von Borussia Dortmund: Robert Lewandowski, Sebastian Kehl, Lukasz Piszczek und Jakub Błaszczykowski (von links, 2012) Bild: Picture Alliance
Wer in Aktien oder Anleihen von Fußballklubs investiert, kann seinem Verein kurzfristig helfen. Wer damit langfristig erfolgreich sein will, sollte einige Tipps beachten.
Wenn Dirk Lübbing an seinen ersten Stadionbesuch zurückdenkt, kribbelt es in seinem Bauch. Im Alter von elf Jahren saß er auf der Holztribüne der „Bielefelder Alm“, als die Arminia zu Hause gegen die Offenbacher Kickers spielte. „Ich fühle mich mit diesem Verein und der Region verbunden“, sagt Lübbing, der in Bielefeld geboren und heute 50 Jahre alt ist. Als sein Verein 2006, damals noch in der zweiten Bundesliga, für einen Stadionneubau Anleihen herausgab, schlug der Industriekaufmann zu. „Aus Solidarität“, sagt er.
Fußballfans leiden, fiebern und feiern mit ihren Klubs. Ähnlich geht es Anlegern, wenn sie das Auf und Ab ihrer Wertpapiere ertragen müssen. Lange waren sich viele Fachleute sicher: Fußball-Aktien und -Anleihen sind nur etwas für Fans. Für Menschen wie Lübbing, die ihrem Herzensverein mit Geld unter die Arme greifen wollen. Aktuell bangt Hertha BSC nach dem schon feststehenden Abstieg um seine Zweitligalizenz. Am Montag gab der Verein bekannt, die im November 2018 ausgegebene Anleihe in Höhe von 40 Millionen Euro um 24 Monate verlängern zu wollen. Borussia Dortmund hingegen träumt nach dem 3:0-Sieg gegen Augsburg von der deutschen Meisterschaft – und das beflügelte den Kurs der Aktie am Montag zeitweise um 14 Prozent. Zum ersten Mal seit November 2021 kostet das Wertpapier wieder fünf Euro. Bisher hieß es oft: Wer Geld verdienen will, sollte von Fußballwertpapieren lieber die Finger lassen. Stimmt das immer noch?
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