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Bundesliga-Fortsetzung : Wechselreform verabschiedet, Abbruch-Szenario vertagt

Künftig ohne Abklatschen: In der Bundesliga darf fünfmal gewechselt werden pro Spiel. Bild: dpa

Zumindest während der Corona-Krise dürfen Bundesligatrainer künftig fünfmal wechseln, um Spieler schonen zu können. Darauf verständigten sich die Klubs. Für den Fall eines Saisonabbruch herrscht indes keine Einigkeit.

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          Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will sich erst in den kommenden zwei Wochen mit den Folgen eines möglichen Saisonabbruchs befassen. Das teilte die DFL nach der Mitgliederversammlung der 36 Profiklubs der ersten und zweiten Bundesliga am Donnerstag mit. Ursprünglich hätte eine abschließende Regelung mit Ab- und Aufsteigern auf der Grundlage der zum Zeitpunkt des Abbruchs gültigen Tabelle bereits bei dieser Gelegenheit beschlossen werden sollen. Doch nachdem es in den beiden Teilversammlungen der Ligen am Mittwoch darüber zu Differenzen gekommen war, wurde die Entscheidung nun vertagt.

          Christian Kamp
          Sportredakteur.

          Die Frage der sportlichen Wertung im Falle eines Abbruchs sei am Donnerstag „nicht vertiefend erörtert“ worden, teilte die DFL mit. Eine Pressekonferenz fand anders als nach den vorherigen außerordentlichen Mitgliederversammlungen diesmal nicht statt.

          Ein Abbruch gilt der DFL und ihren Klubs indes weiterhin als Szenario, das es mit allen möglichen Mitteln zu vermeiden gilt. „Einstimmig mit einer Enthaltung“ sei die Absicht bekräftigt worden, die laufende Saison inklusive Relegation vollständig auszutragen, „soweit dies rechtlich zulässig möglich ist“ – und sie, falls notwendig, über den 30. Juni hinaus im Juli fortzusetzen. Das würde jedoch arbeitsrechtliche Fragen nach sich ziehen, da die Verträge der Spieler bis zum regulären Saisonende, dem 30. Juni, abgeschlossen sind. Die DFL veränderte das Ligastatut schon einmal dahin gehend, dass die Wechselperioden im Rahmen der Vorgaben des Weltfußballverbands (Fifa) angepasst werden könnten.

          Fünf Wechsel

          Für die verbleibenden neun Spieltage in der ersten und zweiten Liga übernahm die DFL die von der Fifa und ihren Regelhütern ermöglichte Sonderregelung für Auswechslungen. Demnach sind nun fünf statt bisher drei Spielerwechsel möglich, wobei jeder Mannschaft dafür insgesamt drei Gelegenheiten einschließlich der Halbzeitpause zur Verfügung stehen. Mit der Sonderregel soll den (zusätzlichen) Belastungen für die Spieler bei einem gedrängten Terminplan Rechnung getragen werden.

          Weiterhin ist nun möglich, ein Spiel kurzfristig in einem anderen Stadion auszutragen, und zwar „aus übergeordneten zwingenden rechtlichen, organisatorischen und/oder sicherheitstechnischen Gründen“, wie es heißt, also wenn lokale oder regionale Entwicklungen der Pandemie das erforderlich machten. Das von DFL und Deutschem Fußball-Bund (DFB) erarbeitete Hygienekonzept wird durch die Aufnahme in die Spielordnung rechtsverbindlich.

          Darüber hinaus kündigte die DFL am Donnerstag an, die Regional- und Landesverbände des DFB mit einer Zahlung von bis zu 1,5 Millionen Euro zu unterstützen. Dabei sollen 750000 Euro „zeitnah“ gezahlt und weitere 750000 Euro anteilig für jeden weiteren durchgeführten Bundesliga-Spieltag ausbezahlt werden.

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