Kein Vollgas-Fußball : Neue Trainer, keine Tore
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Enttäuscht: Gladbachs Alassane Pléa vergibt zwei gute Chancen Bild: dpa
Im vermeintlichen Topspiel des ersten Bundesliga-Spieltags können Gladbach und Schalke den Vollgas-Fußball ihrer neuen Trainer Rose und Wagner noch nicht umsetzen.
Es gibt ja eine Menge neuer Trainer in der Fußball-Bundesliga, weshalb viel diskutiert wurde über frische Impulse, veränderte Spielweisen und Hoffnungen auf große Zeiten. Am Samstagabend präsentierten nun die Neulinge Marco Rose mit Borussia Mönchengladbach und David Wagner vom FC Schalke erstmals in der Bundesliga Ergebnisse ihrer sommerlichen Trainerarbeit – und trennten sich torlos 0:0. Es war ein gerechtes Remis mit gutem Unterhaltungswert.
Sowohl Rose als auch Wagner treten ja mit dem Versprechen an, ihre Teams fußballerisch auf eine neue Ebene zu heben. Beide gelten als Verfechter einer intensiven, mitreißenden, von Mut und einer starken Physis geprägten Spielweise. Und zunächst entstand der Eindruck, dass Wagner und seine Schalker schon ein Stück weiter sind, als der Europa League-Teilnehmer vom Niederrhein.
Schalke spielte eine hervorragende erste Halbzeit. Mit Mut und Geduld baute 04 das Spiel auf, ohne sich vom Pressing der Borussia beeindrucken zu lassen. Und wenn Mönchengladbach am Ball war, fanden sie eine Balance zwischen einem hohem Anlaufen und dem Verdichten der Räume vor dem eigenen Tor. Vor allem aber spielten sie mit der Attitüde eines selbstbewussten und ganz und gar leistungsbereiten Profiteams. Kein Wunder also, dass sie zunächst die besseren Chancen hatten.
Schon früh schlug Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny, ein Neuzugang aus der Reserve des FC Everton, einen gefährlichen Pass in den Strafraum, doch Benito Raman traf den Ball in bester Position im Zentrum nicht sauber (6.). Raman, der im Vorjahr zehn Mal für Fortuna Düsseldorf getroffen hatte, vergab auch die zweite gute Schalker Möglichkeit, als er nach brillantem Pass von Guido Burgstaller unbedrängt auf das Gladbacher Tor zulief, aber neben das Tor schoss (27.).
Raman macht sein Team aber stärker, während der Gladbacher Neuzugang Breel Embolo im Duell mit seinen ehemaligen Kollegen blass blieb. Der Angreifer ist ja immer noch der teuerste Spieler, den Schalke 04 je verpflichtet hat, nach drei von Verletzungen, Krisen und Formschwächen geprägten Jahren wurde er im Sommer mit großem Verlust nach Gladbach transferiert.
Ein wichtiges Tor gegen den ehemaligen Klub wäre eine dieser klassischen Geschichten gewesen, wie sie die Bundesliga immer wieder hervorbringt, doch Embolo wurde eine Viertelstunde vor dem Ende ausgewechselt, ohne bleibende Eindrücke hinterlassen zu haben.
Aber die Gladbacher waren etwas stärker und gefährlicher nach der Pause. Marcel Thuram verfehlte das Tor nur knapp (47.), und Alassane Plea traf nach einem Ballverlust des Schalker Innenverteidigers Matija Nastasic den Außenpfosten (55.). Je länger die Partie dauerte, desto stärker entwickelte die Borussia doch noch die Dominanz, die Trainer Rose sich gerade in den Heimspielen wünscht. Der eingewechselte Raffael (77.) und Plea (81.) scheiterten jedoch am starken Schalker Torhüter Alexander Nübel.