0:0 gegen Wolfsburg : Genervte Hamburger im Schneegestöber
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HSV-Stürmer Arp hatte einigen Gesprächsbedarf. Bild: dpa
Im Heimspiel gegen Wolfsburg haben die Hamburger das Glück mal nicht auf ihrer Seite. Der HSV spielt und kämpft bis zum Ende gut, fühlt sich aber trotzdem wie ein Verlierer.
Oft genug hatte der Hamburger SV in vergangenen Heimspielen das Glück auf seiner Seite. Nicht so am Samstag gegen den VfL Wolfsburg. Mehr als ein 0:0 sprang nicht heraus, weil die Hamburger beste Chancen vergaben. Der VfL wollte nicht mehr als einen Punkt und bekam diesen auf Basis einer konzentrierten Leistung. Der HSV spielte und kämpfte bis zum Ende gut, fühlte sich aber trotzdem wie ein Verlierer.
Es werde viele lange Bälle geben, hatte Martin Schmidt vorausgesagt. Damit hatte der Wolfsburger Trainer den HSV gemeint, dem gegen den gut abgestimmten VfL dann auch nichts anderes übrig blieb, als hoch und weit von hinten herauszuspielen. Der HSV war aktiver – Fiete Arp hatte in der 31. Minute das 1:0 auf dem Fuß, als er Felix Uduokhai versetzte und dann mit dem linken Fuß einen Meter am Tor vorbei schoss. Zwei Minuten später vergab Gideon Jung eine gute Schusschance, in der 40. Minute machte Tatsuya Ito zu wenig aus Tempo und Raum. Der VfL beruhigte das Spiel immer wieder, ließ ansonsten wenig zu, hielt den Ball in den eigenen Reihen – kam selbst aber zu keiner Chance in der ersten Halbzeit.
Es war kraftraubend, im Hamburger Schneegestöber auf dem immer schlechter werdenden Rasen zu spielen. Der VfL blieb seiner Linie treu, gerade John Anthony Brooks machte es hinten als ruhender Pol und zweikampfstarker Innenverteidiger (meist gegen Arp) sehr gut. Es nervte den HSV sichtlich, einfach nicht durchzukommen. Dafür fehlten an diesem eisigen Nachmittag lange Zeit Tempo und Ideen – Inhaltsstoffe, die eigentlich Filip Kostic und Aaron Hunt einbringen.
Insgesamt fiel wieder einmal auf, dass die Hamburger Probleme haben, ein Spiel aufzuziehen. Viel lieber machen sie es bekanntlich so, wie der VfL am Samstag – kompakt stehen, auf Fehler warten. Der HSV blieb mutig. Erst vergab Diekmeier eine Großchance, Casteels hielt, dann traf Verhaegh den Fuß Kostics am Fünfmeterraum, was verdächtig nach Strafstoß aussah. Wolfsburg war nun mächtig unter Druck, das ganze erinnerte an den 34. Spieltag der vergangenen Saison. Doch der VfL befreite sich noch einmal; der HSV verlor zusehends die Präzision, und hatte zweimal Glück, dass die Wolfsburger nicht sogar noch zum Lucky Punch kamen.