Fußball-Bundesliga : BVB-Chef Watzke drängt auf frühere Fan-Rückkehr
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Klare Meinung: Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Bild: dpa
Die Entscheidung, beim Auftakt der Bundesliga 8500 Fans in die Leipziger Arena zu lassen, löst eine Welle an Reaktionen aus. Der Fußball richtet sich auf einen Saisonstart nach lokalen Maßgaben ein.
Nachdem RB Leipzig von den Behörden die Erlaubnis erhalten hat, zu seinem Saisonstart gegen Mainz 05 vor 8500 Zuschauer spielen zu dürfen, bereitet sich der deutsche Profifußball verstärkt auf die Rückkehr von Publikum in den Stadien vor. Es zeichnet sich ab, dass kurzfristig keine bundeseinheitlichen Regelungen für die Teilzulassung von Zuschauern zustande kommen.

Korrespondent für Sport in Berlin.
So darf der FC Bayern die Saison nach aktuellem Stand am 18. September vor maximal 400 Zuschauern gegen Schalke eröffnen. Die lokalen Bestimmungen in Berlin erlauben derzeit hingegen maximal 5000 Zuschauer, wenn Hygieneregeln eingehalten werden und die Kontaktverfolgung möglich ist. In Mainz dürfen momentan 350 Zuschauer ins Stadion, in Bremen 400 und in Stuttgart 500. Beim Saisonauftakt der Frauenfußball-Bundesliga zwischen Meister VfL Wolfsburg und der SGS Essen sind 500 Zuschauer an diesem Freitag erlaubt. Das gab Abteilungsleiter Hartmann bei der Saison-Pressekonferenz des DFB bekannt: „Die Vereine suchen an jedem Standort nach individuellen Lösungen.“
Positive Resonanz
Der 1. FC Magdeburg wiederum kann in der ersten Runde des Pokals sowie in der dritten Liga auf deutlich größere Unterstützung hoffen. „Wir möchten 7500 Fans ins Stadion bekommen, dafür werde ich kämpfen. Dies wird in der kommenden Woche nach Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium entschieden“, sagte der Magdeburger Oberbürgermeister Trümper. Magdeburg spielt in der ersten Runde in der kommenden Woche gegen Darmstadt 98. An diesem Samstag findet ein Testspiel gegen den VfL Wolfsburg vor 2500 Zuschauern statt. Die Partie gilt als Testlauf. „Ein Mund-Nase-Schutz ist zu tragen, kann aber am Platz abgenommen werden. Tickets werden nur an Dauerkartenbesitzer und Wirtschaftspartner verkauft, da dann eine mögliche Infektionskette sofort nachvollziehbar ist“, sagte Manager Kallnik.
Der Vorstoß von RB Leipzig ist in der Liga auf positive Resonanz gestoßen, obwohl einheitliche Wettbewerbsbedingungen unter diesen Umständen kaum herzustellen sind. „Es ist ein gutes Beispiel, dass es Lösungen gibt – und ein wichtiger Neuanfang mit Blick auf unsere Fußballkultur. Wir begrüßen jedes Konzept, das diesen Weg ermöglicht“, sagte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern
Die Unterstützung der Fans verschaffe Leipzig „natürlich einen kleinen Wettbewerbsvorteil“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gegenüber der Funke-Mediengruppe. Aber diesen müsse man „in Kauf nehmen, wenn man möchte, dass sich, immer auf Basis des jeweiligen Infektionsgeschehens und eines durchdachten, verantwortungsbewussten Konzeptes, etwas bewegt.“ Watzke hält eine Zuschauerzahl im einstelligen Tausenderbereich für „kein großes Risiko“ und plädiert für eine Teilzulassung von Fans „deutlich früher als erst im November“. Nahezu alle 36 Profiklubs befinden sich im Austausch mit den Behörden.