3:2 gegen Darmstadt : Mönchengladbach siegt in Unterzahl
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Am Ende ist alles gut: M’gladbach gewinnt 3:2 gegen Darmstadt Bild: AFP
Zu zehnt dreht die rheinische Borussia das intensive Vorrunden-Finale gegen Darmstadt 98. Stindl, Nordtveit und Wendt machen mit ihren Toren den Aussetzer von Xhaka mehr als wett.
Das letzte Bundesligaspiel des Jahres hatte es noch einmal in sich. In einer dramatischen Begegnung bezwang Borussia Mönchengladbach den SV Darmstadt 98, trotz Unterzahl 3:2. Marcel Heller hatte den Aufsteiger zunächst in Führung gebracht. Lars Sindl (44.) und Havard Nordtveit (51.) drehten die Partie, ehe Sandro Wagner (67.) wieder ausgeglichene Verhältnisse schuf. Kurz vor Ultimo versetzte Oscar Wendt die große Mehrheit unter den 53.000 Zuschauern im Borussia-Park mit dem Siegtor in Hochstimmung. Gladbach hatte nach dem Feldverweis gegen Granit Xhaka von der 39. Minute an mit zehn Mann spielen müssen.
Fast eine halbe Stunde lang hatte die Partie ohne besondere Vorkommnisse ihren Lauf genommen. Wer aber dachte, im letzten Spiel der Bundesliga-Hinrunde würde Langeweile aufkommen, der sah sich getäuscht. Erst brachte Heller den Außenseiter, der forsch mitspielte, in Führung, dann wurde es hektisch - und spannend. Zunächst mussten die Borussen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Schiedsrichter Benjamin Brand verwies Granit Xhaka wegen einer Tätlichkeit mit der Roten Karte des Feldes. Der Gladbacher Kapitän hatte sich von Peter Niemeyer im Mittelfeld provozieren – und dann dazu hinreißen lassen, nachzutreten. Während der Provokateur mit Gelb davon kam, war der Arbeitstag für Xhaka beendet.
Der Schweizer verließ schimpfend den Rasen; auf dem Weg in Richtung Kabinengang drängte Sportdirektor Max Eberl ihn ab, um zu verhindern, dass Xhaka auch noch mit dem Darmstädter Trainer Dirk Schuster aneinandergeriet. Die Gladbacher hatten den Spieler verloren, der das meiste Selbstvertrauen ausstrahlt. Das Spiel aber wollten sie nicht auch noch verlieren.
In Unterzahl wirkten die Rheinländer beherzter, kämpferischer als zuvor. Ihr Bemühen zahlte sich noch vor der Pause erstmals aus. Lars Stindl machte sich einen missratenen Abwehrversuch von Luca Caldirola zu Nutze und erzielte aus zwanzig Metern den Ausgleich.
Obwohl die Borussen in zahlreichen englischen Wochen viel Kraft gelassen hatten, rafften sie sich zu einem Willensakt auf und zeigten sich entschlossen, die Partie vollends zu drehen. Mittelfeldspieler Nordtveit hatte nicht nur die Kapitänsbinde übernommen, sondern auch die Verantwortung als Freistoßschütze. Eine solche Standardsituation nutzte der Norweger kurz nach Wiederbeginn zum Führungstor für Gladbach und wurde dafür vom Stadionsprecher als „Wikinger mit Gefühl“ gepriesen.
Aber auch die Darmstädter kamen noch einem einmal zurück. Unbehelligt von der gegnerischen Abwehr wuchtete Wagner den Ball mit dem Kopf zum Ausgleich ins Netz. Das war aber noch nicht der Schlusspunkt. Kurz vor Schluss brach sich der Gladbacher Siegeswille doch noch Bahn – Verteidiger Wendt nutzte einen Pass von Stindl zum 3:2.