4:2 gegen Freiburg : Bayern auf Klettertour
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Anatoli Timoschtschuk (l.) schoss das 3:1 und sorgte für die Entscheidung Bild: AFP
Der FC Bayern München startet seine erhoffte Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga mit einem klaren Sieg gegen den SC Freiburg. Demichelis, Gomez, Timoschtschuk und Kroos treffen beim 4:2-Sieg für die Gastgeber.
Es bedurfte viel Geduld und zunächst auch ein bisschen Köpfchen, um die Vorgaben der Chefs zu erfüllen. Mit dem 4:2 gegen den SC Freiburg gelang dem FC Bayern München am Freitagabend zwar der von höchster Stelle geforderte Sieg, aber spielerisch ließ der Meister wieder mal zu wünschen übrig.
Der Abwehrriegel des Gegners ließ sich zunächst nur bei Standardsituationen knacken, die Demichelis und Gomez mit zwei Kopfballtoren vollendeten. In der letzten halben Stunde ließen dann beide Teams dem Gegner jeweils viel Raum. Timoschtschuk und Kroos für die Bayern und auf der anderen Seite Reisinger und ein Eigentor durch Braafheid sorgten dafür, dass die 69.000 Zuschauer in der Münchner Arena wenigstens noch eine torreiche Bundesligapartie sahen.
Demichelis rutscht für Badstuber in die Mannschaft
Vor dem Anpfiff meldete sich der nächste Spieler des FC Bayern verletzt. Holger Badstuber musste das Aufwärmprogramm wegen einer Schambeinentzündung abbrechen, statt des deutschen Nationalspielers spielte Martin Demichelis in der Innenverteidigung. Aber beinahe wäre es für den Argentinier nur eine sehr kurze Rückkehr in die Stammelf geworden. Es waren gerade zehn Minuten gespielt, als der Verteidiger nach einer erfolgreichen Ballabwehr am Strafraum verletzt liegen blieb und am Oberschenkel behandelt werden musste. Trainer Louis van Gaal schickte Daniel van Buyten schon zum Warmmachen, aber nach ein paar Minuten gab Demichelis Entwarnung.
Dass er sich danach erst einmal ein paar Unsicherheiten erlaubte, hatte allerdings nichts mit einer möglichen Blessur zu tun. Die abermalige Degradierung durch den Bayern-Trainer nach dem schwachen Spiel Anfang Oktober in Dortmund hatte Spuren hinterlassen beim Südamerikaner, er spielte ohne großes Selbstvertrauen. Allerdings fehlte Freiburg der Mut, die Münchner Defensive unter Druck zu setzen. Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt stand lieber kompakt in der eigenen Hälfte - und dem Meister blieb nur wieder die einfallslose Taktik der vergangenen Partien, mit Querpässen in der eigenen Hälfte warteten sie auf eine Lücke. In der ersten halben Stunde bot sich die genau einmal, als Toni Kroos endlich einmal schnell in die Spitze zu Mario Gomez spielte, der Stürmer schoss aber aus dreizehn Meter vorbei.
Freiburg wagt sich kaum aus der eigenen Hälfte
Nach einer halben Stunde gab es die ersten Pfiffe in der Münchner Arena. Ein Distanzschuss von Altintop war neben der Gomez-Chance bis dahin die einzige gefährliche Aktion. Dass die Münchner dennoch mit einer Führung in die Pause gingen, verdankten sie einer Standardsituation - und Martin Demichelis. Nach einer von Danijel Pranjic getretenen Ecke tauchte der Argentinier am kurzen Pfosten auf und köpfte zum 1:0 für den FC Bayern ein.
In der zweiten Hälfte ersetzte van Buyten Altintop, der fleißige Timoschtschuk rückte von der Abwehr ins rechte Mittelfeld. Freiburg wagte sich auch in der zweiten Halbzeit kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Die Münchner mühten sich vergeblich, kontrollierte und gefährliche Angriffe vorzutragen, wieder half deshalb in der 61. Minute nur eine Ecke, wieder von Pranjic. Dieses Mal war es Gomez, der ins Tor köpfte. Dann endlich gab Freiburg die Zurückhaltung auf. Der kurz zuvor eingewechselte Stefan Reisinger erzielte in der 64. Minute den Anschlusstreffer, ehe Timoschtschuk (73.) und Kroos (81.) alles klar machten. Am Ende verschaffte Braafheid (87.) mit einem Eigentor den Breisgauern noch einen zweiten Treffer.