3:3 im Baden-Derby : Sechs Tore, drei Platzverweise, null Sieger
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Roter Karton in blauem Meer: Schiedsrichter Stieler stellt Hoffenheims Salihovic vom Platz Bild: dpa
Hoffenheim und Freiburg trennen sich in einem spektakulären Derby 3:3. Drei Spieler sehen Rot, Freiburgs Trainer Streich muss auf die Tribüne.
Es war Sechs-Tore-Festival ohne Gewinner: In einem spektakulären Baden-Derby trennten sich 1899 Hoffenheim und der SC Freiburg 3:3. Rund 24.000 Zuschauer erlebten am Samstag ein rassiges Fußball-Spektakel, das beide Teams dezimiert beendeten.
Zunächst sah Sejad Salihovic unmittelbar nach seinem zur 1:0-Führung (9. Minute) verwandelten Foulelfmeter wegen einer groben Unsportlichkeit Rot, später mussten die Freiburger Francis Coquelin (42.) mit Gelb-Rot und Admir Mehmedi (90.) mit Rot vom Platz. Die weiteren Tore für Hoffenheim erzielten Kevin Volland (25.) und Tobias Strobl (77.), für Freiburg waren Oliver Sorg (13.), Karim Guédé (29.) und Sebastian Freis (65.) erfolgreich.
Schon in der Anfangsphase kochten die Emotionen hoch. Sorg holte Volland im Strafraum von den Beinen, den fälligen Strafstoß verwandelte Salihovic zur Hoffenheimer Führung. Als der Schütze aus der Jubeltraube seiner Mitspieler wieder auftauchte, zeigte ihm Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) die Rote Karte. Der Referee hatte eine grobe Unsportlichkeit des Bosniers gesehen, der den Freiburger Kapitän Julian Schuster im Gerangel um den Ball eine leichte Ohrfeige versetzt hatte.
Schlag auf Schlag
Freiburg nutzte die Situation und schlug durch den Treffer von Sorg zurück. Schlag auf Schlag ging es weiter: Jannik Vestergaard passte auf Volland, der SC-Torwart Oliver Baumann mit einem Weltklasse-Heber überwand. Die abermalige TSG-Führung hielt jedoch nur vier Minuten. Einen Freistoß von Jonathan Schmid parierte Casteels zwar großartig, den Abpraller brachte Schuster jedoch direkt vors Tor, wo Guédé zur Stelle war.
Die Nerven lagen weiter blank. Coquelin stieg innerhalb von 120 Sekunden zweimal so ungestüm ein, dass er mit Gelb-Rot vom Platz flog. Freiburgs-Trainer Christian Streich echauffierte sich darüber derart, dass er von Schiedsrichter Stieler auf die Tribüne verbannt wurde.
Die erste Chance nach der Pause bot sich Freiburg, doch Schmid (54.) scheiterte an Casteels. Elf Minuten später war der Belgier gegen einen Volleyschuss von Freis jedoch machtlos. Kurz nachdem der eingewechselte Sven Schipplock den Ausgleich vergeben hatte, traf der Hoffenheimer Strobl zum 3:3-Ausgleich. Den Schlusspunkt setzte Anthony Modeste, der in der Nachspielzeit den Pfosten traf.
TSG Hoffenheim - SC Freiburg 3:3 (2:2)
1899 Hoffenheim: Casteels - Beck, Abraham, Vestergaard, Johnson - Polanski (72. Schipplock), Salihovic - Volland, Roberto Firmino, Elyounoussi (33. Strobl) - Modeste
SC Freiburg: Baumann - Mujdza (83. Höfler), Diagne (75. Krmas), Ginter, Sorg - Fernandes, Schuster - Schmid, Guédé (72. Mehmedi) - Coquelin, Freis
Schiedsrichter: Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 24.118
Tore: 1:0 Salihovic (9./Foulelfmeter), 1:1 Sorg (13.), 2:1 Volland (25.), 2:2 Guédé (29.), 2:3 Freis (65.), 3:3 Strobl (77.)
Gelbe Karten: Elyounoussi (2) / Fernandes (1), Mujdza (1)
Gelb-Rote Karten: - / Coquelin (41./wiederholtes Foulspiel)
Rote Karten: Salihovic (10./grobe Unsportlichkeit) / Mehmedi (/grobe Unsportlichkeit), Mehmedi (90./grobe Unsportlichkeit)