3:3 gegen Stuttgart : Kaiserslautern lässt sich nicht hängen
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Emotionale Angelegenheit: Tiffert (r.) legt bei Boka Hand an Bild: dapd
Der VfB Stuttgart führt 3:0 auf dem Betzenberg und sieht wie der sichere Sieger aus - doch die Kaiserslauterer lassen sich nicht unterkriegen. Micanski, Ilicevic und Abel retten einen Punkt und sorgen für Festtagsstimmung.
Spätestens in der 78. Minute, als Mathias Abel das 3:3 gelang, hatte der 1. FC Kaiserslautern ein bemerkenswertes Spiel abgeliefert und sich einen Punkt redlich verdient. Immerhin stand es in der 50. Minute, als Christian Gentner einen Foulelfmeter verwandelt hatte, schon 3:0 für die Stuttgarter. Die Pfälzer belohnten ihr bis dahin enttäuschtes Publikum mit einer furiosen Aufholjagd. Zum Sieg aber wollte es am Ende nicht mehr reichen.
„Das war ein Wahnsinnsspiel“, sagte FCK-Trainer Marco Kurz. „Wir wussten, was ein Anschlusstreffer bewirken kann. Eine Riesenkraft ist von den Zuschauern ausgegangen. Danke dafür.“ „Wir haben viel dazu beigetragen, dass die Zuschauer ihren Spaß hatten“, sagte VfB-Trainer Jens Keller. „Nach dem 1:3 gab es ein richtiges Betzenberg-Feeling. Ein Punkt ist nach einem 3:0-Vorsprung natürlich enttäuschend.“
Zunächst schienen die Stuttgarter die bessere Strategie zu haben. Während der FCK mehr Ballbesitz für sich reklamieren konnte, schoss der VfB die Tore. Das 1:0 (19.) von Arthur Boka fiel nach einem schönen Pass von Ciprian Marica. Boka schloss den Angriff mit einem Heber über Torwart Sippel ab. Für Kaiserslautern vergab Sturmführer Srdjan Lakic zwei Chancen. Cacau hatte mit seinem fünften Saisontor zuvor das 2:0 (33.) erzielt.
Beide Seiten haben Chancen zum Sieg
Die anschließende Unruhe auf dem Rasen löste Schidsrichter Babak Rafatis zuvor stumm gebliebene Pfeife aus. Christian Tiffert fiel in der 32. Minute in den Stuttgarter Strafraum hinein, nachdem ihn Boka und Patrick Funk attackiert hatten. Der Schiedsrichter sah wohl zu Recht kein Foul.
In der 50. Minute dagegen pfiff Rafati, als Martin Amedick Marica im äußersten rechten Strafraumeck rempelte. Gentner verwandelte mühelos zum 3:0 für die Stuttgarter. Schiedsrichter Rafati hatte nun Mühe, die Emotionen auf beiden Seiten unter Kontrolle zu bekommen. Der FCK nutzte die hitzige Atmosphäre zu einer leidenschaftlichen Aufholjagd. Ilian Micanski gelang das 1:3 (58.), und Ivo Ilicevic (76.) ließ das 3:2 folgen.
Die Stuttgarter hatten nun immer mehr Mühe, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Auch das schien ihnen zunächst zu gelingen. Bis Mathias Abel zuschlug und dem FCK wenigstens einen verdienten Punkt bescherte. Stuttgart hatte durch Marica noch einmal die Chance, die Partie zu gewinnen, doch er verfehlte das Ziel knapp. In der Nachspielzeit waren es dann die Lauterer, denen sich bei einem Freistoß noch die Siegchance bot..