3:1 gegen Hannover : Aufatmen in Hoffenheim
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Freude im Kraichgau: Kevin Volland (l) gratuliert Daniel Williams zu dessen Tor zum 3:1 Bild: dpa
Der TSG Hoffenheim ist am vierten Spieltag ihr erste Saisonsieg gelungen, obwohl Delpierre zunächst mit einem Eigentor Sorgen bereitet. Johnson, Salihovic und Williams treffen auf der richtigen Seite.
Was lange währte, ist nun doch endlich einmal gut geworden. Die bisher nur gebeutelte und von Niederlage zu Niederlage taumelnde TSG Hoffenheim gewann am Sonntag erstmals in dieser Bundesligasaison. Zwei späte Tore durch Salihovic (82. Minute) und Williams (90.+2) bescherten den Kraichgauern nach Delpierres Eigentor (26.) und Johnsons Ausgleich (27.) den 3:1-Erfolg über die in dieser Spielzeit erstmals besiegten Fußballprofis von Hannover 96. Salihovics Treffer in der 82. Minute war ein befreiender Moment für alle, die es mit diesem nordbadischen Klub halten. Hoffenheim, als punktloser Letzter in den vierten Spieltag gestartet, verbesserte sich drei Tage vor dem baden-württembergischen Derby beim VfB Stuttgart auf Rang 16, während 96 trotz der ersten Saisonniederlage Dritter der Tabelle blieb.
Auf der Suche nach einer neuen Mentalität wurden die Hoffenheimer am Sonntag endlich fündig. „Fußballerisches Talent ist das eine“, hatte Trainer Markus Babbel vor dem Duell mit den Niedersachsen gesagt, „aber dieses unbedingte Wollen müssen wir hier reinkriegen.“ Und zwar zügig nach vier teils desaströsen Niederlagen zum Saisonbeginn. Gegen die Niedersachsen präsentierte sich die auf vier Positionen gegenüber dem 3:5 in Freiburg veränderte Mannschaft zumindest wehrhaft in einem Spiel, in dem hüben wie drüben vor allem gestört und Passwege zugestellt wurden. Immerhin machten die Kraichgauer einen Nackenschlag prompt wett – eine Qualität, die in Hoffenheim zuletzt verlorengegangen schien. Delpierre nämlich hatte nach Rauschs Flanke das erste Tor erzielt: mit einem fabelhaften Kopfball ins eigene Tor (26.).
So viel Hilfsbereitschaft freute die Hannoveraner, die auf den gesperrten Spielmacher Huszti und den in dieser Serie bisher besten Torschützen Andreasen (Leistenprobleme) verzichten mussten. Aber nur ganz kurz. Dann erlief Johnson einen lang geschlagenen Ball, den sein Verteidigerkollege Cherundolo falsch eingeschätzt hatte und hob das Spielgerät feinfühlig über Nationaltorwart Zieler hinweg zum 1:1 ins Netz (27.). Wenigstens für eine Minute herrschte in der mit 24.000 Zuschauern mäßig gefüllten Rhein-Neckar-Arena so etwas wie helle Aufregung. Danach verwandelte sich das Spiel wieder wie vordem in ein zähes Ringen um minimale Platzvorteile.
Etwas ansehnlicher gestalteten beide Teams die zweite Halbzeit, in der Zieler zunächst mit einer spektakulären Parade den möglichen Hoffenheimer Führungstreffer bei einem Schuss des eingewechselten Derdiyok (76.) verhinderte. Gegen Salihovics Kopfball sechs Minuten später war dann allerdings nichts mehr zu machen. Und so feierten sie in Hoffenheim endlich mal wieder, zumal Williams in der Nachspielzeit noch einmal zum 3:1-Endstand traf.
1899 Hoffenheim - Hannover 96 3:1 (1:1)
1899 Hoffenheim: Casteels - Beck, Delpierre, Compper, Johnson - Williams, Rudy - Vukcevic, Roberto Firmino (64. Salihovic), Usami (81. Volland) - Joselu (71. Derdiyok)
Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Eggimann, Felipe, Rausch - Stindl, da Silva Pinto, Schmiedebach (74. Sakai), Nikci (84. Abdellaoue) - Schlaudraff, Sobiech (44. Ya Konan)
Schiedsrichter: Fritz (Korb)
Zuschauer: 23 575
Tore: 0:1 Delpierre (26./Eigentor), 1:1 Johnson (27.), 2:1 Salihovic (82.), 3:1 Williams (90.+2)
Gelbe Karten: Beck (1), Salihovic (1), Williams (2) / Eggimann (1), Felipe (1)