3:0 gegen Wolfsburg : Bayern-Festspiele gehen weiter
- -Aktualisiert am
Münchner Matchwinner: Der frühere Wolfsburger Mario Mandzukic trifft doppelt gegen den Vfl Bild: dpa
Ball und Gegner gehorchen dem Rekordmeister. Die Bayern gewinnen auch das fünfte Spiel unangefochten. Schweinsteiger und zweimal Mandzukic treffen beim 3:0 des Tabellenführers gegen Wolfsburg.
Auch nach fünf Saisonspielen bleibt es dabei, dass der FC Bayern bisher in der Bundesliga in jeder Partie gleich zwei Spielbälle beherrscht: Der eine ist rund, der andere wird rund gemacht. Ball und Gegner gehorchen dem Rekordmeister. Das galt auch am Dienstag, als die Münchner in der heimischen Arena vor 71.000 Zuschauern den VfL Wolfsburg mit einem 3:0-Sieg noch glimpflich davonkommen ließen.

Sportkorrespondent in München.
Auch ohne ihren bis dahin besten Torschützen Thomas Müller, der wegen einer Grippe ausfiel, waren die Bayern stets brandgefährlich. Bastian Schweinsteiger erzielte mit seinem dritten Saisontreffer in der Bundesliga das 1:0 (24. Minute), Mario Mandzukic traf in der zweiten Halbzeit zweimal per Kopf (57. und 68. Minute) und erhöhte sein Privatkonto auf fünf Tore in fünf Spielen.
Dabei hatte Schweinsteiger dreimal Maß nehmen müssen, bis der Ball passte. Nach drei Minuten geriet seine halbe Schraube im Fünfmeterraum nach einem Eckball-Abpraller, den er mit dem Rücken zum Tor verlängerte, nicht ganz vollständig, der Drehung fehlten ein paar Grad, so traf er nur den Pfosten. Eine Viertelstunde später lagen zwanzig Meter mehr zwischen Schweinsteiger und dem Tor, wieder mit demselben Resultat – der Ball knallte, diesmal auf der anderen Seite, ans Gestänge.
Einmal rechts, einmal links, zweimal Pfosten, dann aber stimmte die Justierung. Der für Wolfsburg nie zu greifende Franck Ribéry spurtete nach einem überraschenden Wechsel auf den rechten Flügel durch die Abwehrreihe bis zur Grundlinie, brachte den Ball scharf zurück an den Fünfmeterraum, wo Schweinsteiger im rechten Moment aufgetaucht war. Entschlossen setzte er den Ball dem sonst starken, hier aber machtlosen Torwart Diego Benaglio durch die Beine.
Die Wolfsburger waren mit vier Brasilianern angetreten, was für gewöhnlich nach Fußball aussieht, hier aber nur offensive Stümperei und Mutlosigkeit am Ball bedeutete. Bis auf zwei Schüsse aus schlechtem Winkel ans Außennetz durch Ricardo Rodriguez und Ivica Olic blieb der VfL in der gegnerischen Hälfte so unsichtbar, als wäre es mit seinen grünen Trikots mit dem Untergrund verschmolzen.
In der eigenen Hälfte dagegen hetzten die Wolfsburger den Bayern hinterher, die sich nur vorwerfen mussten, die einseitige Partie nicht schon zur Pause entschieden zu haben. Ihnen fehlte bis dahin bei zehn Ecken und drei guten Konterchancen die letzte Konsequenz im Abschluss – auch dem Kroos-Vertreter Xherdan Shaqiri.
Das änderte sich nach der Pause. Shaqiri setzte sich am linken Flügel so robust wie geschickt mit einem Haken und einem Rempler gegen den einen Kopf größeren Naldo durch. Seine butterweiche Flanke fand die Stirn von Mandzukic, der den Ball aus fünf Metern ins Netz köpfte. Acht Minuten später konnte der Stürmer seinem vormaligen Verein seine bekannte Kopfballstärke abermals demonstrieren, als er eine Flanke von Philipp Lahm zum 3:0 ins Tor beförderte. Zum Glück für Wolfsburg blieb es für diesen Abend der Schlusspunkt der Bayern-Festspiele.
Bayern München - VfL Wolfsburg 3:0 (1:0)
Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Badstuber - Javi Martínez (72. Timoschtschuk), Schweinsteiger - Robben (68. Kroos), Shaqiri, Ribéry - Mandzukic (79. Pizarro)
VfL Wolfsburg: Benaglio - Fagner, Naldo (67. Träsch), Pogatetz, Rodriguez - Knoche, Josué - Diego, Kahlenberg (67. Vieirinha), Olic - Dost (81. Jönsson)
Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle)
Zuschauer: 71.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Schweinsteiger (24.), 2:0 Mandzukic (57.), 3:0 Mandzukic (65.)
Gelbe Karten: Schweinsteiger (1) / Kahlenberg (1)