2:3 gegen Hoffenheim : Leverkusen rutscht immer tiefer in die Krise
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Duell auf Augenhöhe - aber geschlossen: Hoffenheims Volland gegen Leverkusens Hernandez Bild: AP
Bayer Leverkusen verliert auch gegen 1899 Hoffenheim und kassiert seine elfte Niederlage in den vergangenen 14 Spielen. Für die Schlusspointe sorgt Modeste.
Ein spätes Tor von Anthony Modeste hat die Krise von Bayer Leverkusen weiter verschärft. Der Stürmer erzielte zwei Minuten vor Schluss den Siegtreffer zum 3:2 (2:1) von 1899 Hoffenheim bei den Rheinländern, die zunehmend um die abermalige Europacup-Teilnahme zittern müssen. Bayer kassierte damit bereits die elfte Pflichtspiel-Niederlage in den letzten 14 Spielen. Mit 44 Punkten liegt der einstige Bayern-Verfolger damit nur noch zwei Zähler vor Borussia Mönchengladbach auf Platz vier. Hoffenheim findet sich mit 32 Zählern im Tabellen-Mittelfeld wieder.
Vor 28.794 Zuschauern in der BayArena hatten zuvor Sejad Salihovic mit einem Handelfmeter im Stile von EM-Legende Antonin Panenka (14.) und Kevin Volland (40.) die Hoffenheimer zweimal in Führung gebracht. Bayer glich aber durch Stefan Kießling (39.) und Rolfes (54.) jeweils aus. Zum 500. Sieg in der Bundesliga-Historie reichte es für die Leverkusener, die in der Liga noch nie gegen Hoffenheim verloren hatten, aber nicht. Vielmehr sorgte Modeste für den späten K.o.
Ein Elfer, frech und falsch
Bayer hatte sich zunächst völlig verunsichert gezeigt und sich viele Fehlpässe geleistet. Erschwerend kam der frühe Rückstand hinzu, als Salihovic einen Handelfmeter verwandelte. Der Bosnier lupfte den Ball wie einst der Tscheche Panenka im EM-Finale 1976 in die Mitte des Tores, während Bayer-Keeper Bernd Leno ins Leere sprang. Damit verpasste Leno auch vorerst die Einstellung des Bundesliga-Rekordes. Bei einem weiteren gehaltenen Strafstoß würde er zu Thomas Zander (1860 München) aufschließen, der in der Saison 1979/80 sechsmal das Duell gegen den Elfmeterschützen gewonnen hatte.
Dem Elfmeter ging allerdings eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Jochen Drees voraus. Zwar spielte der ungeschickte Bayer-Verteidiger Hilbert den Ball tatsächlich mit der Hand, das Malheur passierte aber knapp außerhalb des Strafraums.
Stefan Kießling hatte aber eine passende Antwort parat. Nach einer Flanke von Emir Spahic stieg der Leverkusener am höchsten und sorgte noch vor der Pause für den überraschenden Ausgleich. Doch die Freude hielt gerade einmal 87 Sekunden. Nach einem schnell vorgetragenen Konter zirkelte Volland den Ball von der rechten Strafraumkante ins linke obere Eck.
Im zweiten Durchgang zeigte Bayer eine deutliche Leistungssteigerung und kam schnell zum Ausgleich. Nachdem Grahl einen Freistoß vonGuardado noch parieren konnte, war Rolfes im zweiten Versuch zur Stelle. Ömer Toprak (58.) und zweimal Eren Derdiyok (79. und 88.) verpassten anschließend mit weiteren Chancen den Bayer-Sieg, was sich rächen sollte.
Bayer Leverkusen - 1899 Hoffenheim 2:3 (1:2)
Bayer Leverkusen: Leno - Hilbert, Toprak, Spahic, Guardado - Bender, Rolfes, Castro - Sam (71. Can), Kießling, Son (70. Derdiyok)
1899 Hoffenheim: Grahl - Johnson, Strobl, Vestergaard, Beck - Rudy, Polanski - Volland (84. Elyounoussi), Roberto Firmino, Salihovic (65. Herdling) - Modeste (90.+2 Karaman)
Schiedsrichter: Drees (Münster-Sarmsheim)
Zuschauer: 28 794
Tore: 0:1 Salihovic (14./Handelfmeter), 1:1 Kießling (39.), 1:2 Volland (40.), 2:2 Rolfes (54.), 2:3 Modeste (89.)
Gelbe Karten: Hilbert (2) / Beck (3), Vestergaard (2)