2:0 gegen Braunschweig : Freiburg gelingt der große Schritt
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Sonniges Breisgau: Freiburg feiert Bild: dpa
So bleibt man in der Bundesliga: Freiburg schlägt den Tabellenletzten und kommt der fortgesetzten Erstklassigkeit immer näher. Und Braunschweig? Wirkt plötzlich wie verwandelt.
Die einen blühten unter dem Druck der Verhältnisse auf, die anderen verkrampften nach Wochen, die ihnen wie eine Befreiung vorgekommen waren. Und so war der Abstiegskampf in Freiburg am Samstag eine über weite Strecken ausgesprochen einseitige Angelegenheit.
Der Sport-Club, nach dem 2:0-Erfolg über den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig der Rettung nah, bestimmte, was an der Dreisam gespielt wurde - und fand in den Niedersachsen auch noch unfreiwillige Helfer, da der Braunschweiger Vrancic das 1:0 für die Badener mit einem Eigentor erzielte (8. Minute) und sein Innenverteidigerkollege Bicakcic Schusters Treffer zum 2:0 (48.) noch abfälschte.
Die in Freiburg erst gegen Ende couragierte Eintracht, die sich von diesem Spiel so viel versprochen jatte, steckt vier Tage vor Schluss weiter im dicksten Schlamassel und bekommt es am kommenden Samstag auch noch daheim mit Meister Bayern München zu tun. Weit entfernt scheint die Eintracht also nicht mehr vom prompten Wiederabstieg.
Den Freiburger Trainer Christian Streich umtrieben vor dem Duell mit dem furchtlosen Aufsteiger leise Befürchtungen. „Ich hoffe“, sagte er, „meine Spieler wissen, was auf sie zukommt. Die Braunschweiger geben nicht auf, genau wie wir.“ Da ahnte er noch nicht, dass die zuletzt so erfolgreichen Niedersachsen von Anfang an zwar nicht ans Aufgeben, wohl aber ans Draufgehen dachten - und es dabei ein wenig übertrieben. In dem Bedürfnis, die eigene Unerschrockenheit zu demonstrieren, fuhren Correia (3.) und Bicakcic (16.) ihren Gegenspielern so derb in die Parade, dass sie früh verwarnt wurden.
Damit nicht genug, hatten die Blau-Gelben auch noch Pech, als Vrancic in seinem Übereifer nach einem Einwurf des Freiburgers Sorg den Ball derart unglücklich mit dem Kopf traf, dass daraus das erste Braunschweiger Eigentor der Saison wurde (8.). Und um die Kette der Missgeschicke fürs erste abzurunden, musste in Kumbela auch noch der beste Torschütze der Eintracht nach 26 Minuten wegen einer Oberschenkelzerrung durch den früheren Freiburger Kruppke ersetzt werden. Es sprach also in der ersten Halbzeit des vermeintlichen Abstiegskrimis alles für den Sport-Club, der aber auch nicht cool genug war, aus großen Gelegenheiten Kapital zu schlagen. Günter scheiterte nach einem sehenswerten Sololauf am Braunschweiger Schlussmann Davari, der eine Spur unkonzentriert wirkende Guédé plazierte seinen Kopfball nicht genau genug, und Klaus verzog seinen Schuss um Zentimeter.
So blieb der seit Wochen bravourös um seine letzte Chance kämpfende Aufsteiger im Spiel und musste, als er sich im zweiten Teil des ersten Spielabschnitts zu berappeln begann, auf eine bessere, weniger hitzig und dafür klüger geführte zweite Hälfte hoffen. Trainer Torsten Lieberknecht, sonst genauso temperamentvoll am Spielfeldrand coachend wie sein Freiburger Kollege, stand die meiste Zeit reglos und in Gedanken versunken da. Was tun, sollte das wohl heißen, um diesem Spiel eine Wende zu geben? Was nun?
Das fragte sich der weiter zum Standbild erstarrte Lieberknecht aber, kaum dass die zweite Halbzeit begonnen hatte. Wieder einmal hatten sich seine Spieler naiv angestellt, als sie den Freiburger Kapitän Schuster unbedrängt durchs zentrale Mittelfeld stürmen ließen. Der, bekannt für seine Schussstärke, ließ sich nicht zweimal bitten und zog ab. Dummerweise für die Eintracht wurde der Schuss aus 25 Metern auch noch von dem Braunschweiger Bicakcic abgefälscht, so dass Davari, bester Spieler seiner Mannschaft, auch beim zweiten Gegentor nicht eingreifen konnte (48.). Dass sie sich selbst geschlagen habe, konnte indes an diesem Samstag niemand über die Eintracht sagen. Freiburg war in allen Kategorien das bessere Team und steht dicht vor einem weiteren Bundesligajahr.
Ein weiterer Erfolg am kommenden Wochenende daheim gegen Borussia Mönchengladbach, und der Sport-Club hat sein Saisonziel erreicht.
SC Freiburg - Eintracht Braunschweig 2:0 (1:0)
SC Freiburg: Baumann - Sorg, Höhn, Ginter, Günter - Klaus (90.+2 Fernandes), Schuster, Darida, Schmid - Guédé (79. Freis), Mehmedi (80. Zulechner)
Eintracht Braunschweig: Davari - Kessel (68. Bellarabi), Bicakcic, Correia, Reichel - Elabdellaoui, Vrancic (58. Ademi), Boland, Hochscheidt - Nielsen, Kumbela (26. Kruppke)
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 24:000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Vrancic (8./Eigentor), 2:0 Schuster (48.)
Gelbe Karten: Darida (2), Zulechner (1) / Bellarabi (7), Bicakcic (5), Hochscheidt (3), Kessel (3)