3:1-Heimsieg zum Auftakt : Schalker Pech ist Kölner Glück
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Erfolgreicher Saisonauftakt für die Mannschaft des 1. FC Köln. Bild: EPA
Schalke jubelt früh, doch der Treffer zählt nicht. Kurz darauf gibt es eine rote Karte gegen den ehemaligen Kölner Dominick Drexler. Danach spielt der FC Köln effizient – und verdrängt den Frust.
Erst Frust über den Abgang von Torjäger Anthony Modeste, dann ausgelassener Jubel über den verdienten Auftaktsieg: An einem bewegten Sonntag ist der 1. FC Köln mit einem Sieg in die neue Saison der Bundesliga gestartet und hat den größten Ärger über den Verlust des zu Borussia Dortmund wechselnden Publikumslieblings Modeste erst einmal verdrängt.
Durch das 3:1 (0:0) gegen den FC Schalke 04 verdarben die ohne den aus dem Kader verbannten Stürmer angetretenen Rheinländer den Königsblauen zudem die Rückkehr in die Bundesliga nach dem direkten Wiederaufstieg. Die Schalker haderten mit dem Videobeweis, der zur Aberkennung des Treffers von Rodrigo Zalazar (10.), der Roten Karte für den ehemaligen Kölner Dominick Drexler (35.) und dem 2:0 durch Florian Kainz (62.) führte.
Doch alle Entscheidungen waren hart, aber regelkonform. Luca Kilian hatte Köln diskussionslos in Führung gebracht (49.). Marius Bülters (76.) zwischenzeitlicher Anschlusstreffer für Schalke war zu wenig. Dejan Ljubicic (80.) sorgte mit seinem Tor für die Entscheidung. Der Ball sprang nach seinem Schuss vom Pfosten an Schalkes Torwart Alexander Schwolow und von dort ins Tor.
„Klare Kante“
Knapp eine halbe Stunde vor dem Anpfiff lief über die Stadion-Boxen der BAP-Song „Nix wie besser“, in dessen Textverlauf „Schalke en Packung vom FC kräät“. Doch da war die rheinische Euphorie der Vorbereitung, die durch das Ausscheiden im DFB-Pokal in Regensburg schon Schaden genommen hatte, erst mal komplett dahin. Denn am Morgen war durchgesickert, dass Modestes Wechsel zum BVB quasi fix ist. Um 16.30 Uhr bestätigten die Kölner eine „grundsätzliche mündliche Einigung“ mit dem BVB gibt. Modeste habe spielen wollen, durfte aber nicht.
„Da gibt eine klare Kante“, sagte Baumgart im Streamingdienst DAZN. „So gut war meine Laune nicht“, sagte er. „Jeder kann sich vorstellen, dass das für uns vom Zeitpunkt her auch grenzwertig ist.“ In den sozialen Medien gab es viel Kritik und Wut unter den Kölner Fans. Wie vor fünf Jahren, als er den FC in den Europacup geschossen hatte, verläuft auch der zweite Abschied Modestes aus Köln mit Missstimmung. Wobei es im Stadion eher Missachtung war: Es gab kein auffälliges Plakat und auch keinen Gesang in Richtung des 34 Jahre alten Franzosen, der in der Vorsaison 20 Bundesligatore erzielt hatte. Auch Modeste hielt sich in den sozialen Medien zurück.
Die mit sieben Neuzugängen angetretenen Schalke waren gegen die Kölner zunächst das tonangebende Team und schienen auch schnell in Führung zu gehen. Doch weil Maya Yoshida in Abseitsstellung Torhüter Marvin Schwäbe die Sicht verdeckte, erkannte Schiedsrichter Robert Schröder den vermeintlich ersten Bundesligatreffer von Zalazar ab. Ebenfalls nach Ansicht der Videobilder sah Drexler Rot, als er FC-Kapitän Jonas Hector auf die Wade trat; Hector tröstete seinen früheren Mitspieler im Anschluss.
Köln bekam nach einer Viertelstunde Oberwasser, die größten Chancen hatte zunächst ausgerechnet Florian Dietz (21./25). Der 24-Jährige war für Modeste ins Team gerückt und so zu seinem Bundesligadebüt gekommen. Nach dem Wechsel wurden die Kölner drückend überlegen und nutzten ihre zahlenmäßige Überlegenheit aus.