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1:4 gegen Hamburg : Rudnevs und Son überrollen Dortmund

  • -Aktualisiert am

Viel Schwarz, viel Gelb - und ein roter Farbtupfer: Lewandowski muss gehen Bild: REUTERS

Auch das zweite Duell mit Dortmund geht an den HSV. Rudnevs und Son treffen jeweils doppelt für die Gäste. Für die Borussia ist nur Lewandowski erfolgreich, der später die Rote Karte sieht.

          2 Min.

          Der Hamburger SV wird zum Schrecken der Dortmunder. Die Hanseaten sind seit langem die erste Mannschaft, der es gelungen ist, dem BVB zwei Niederlagen innerhalb einer Saison beizubringen und dabei insgesamt sieben Tore zu erzielen. Nach dem Heimsieg in der Hinrunde (3:2) gelang den Hanseaten dieses Mal sogar ein 4:1.

          Robert Lewandowski (17. Minute) hatte Dortmund zwar in Führung geschossen. Aber der HSV, von Anfang an ein forscher Widersacher, ließ sich nicht verunsichern, sondern legte einen mutigen Auftritt hin. Jeweils zwei Tore von Artjom Rudnevs (18./62.) und Heung Min Son (26./89.) haben den deutschen Meister ungewöhnlich deutlich in die Schranken gewiesen.

          Weil einige BVB-Spieler angeschlagen an die Arbeit gehen mussten, hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp die Fans um Hilfe gebeten. „Vitaminspritzen durch Lautstärke können wir gut gebrauchen“, sagte er. Leise ist es im Dortmunder Stadion ja nie, aber nach einer halben Stunde wurde es besonders laut. Viele BVB-Fans wurden wütend, und statt Vitaminen wurde eine Menge Adrenalin freigesetzt - auf dem Rasen wie auf den Rängen.

          In den Mittelpunkt geriet Robert Lewandowski. Der Dortmunder Stürmer zog bei einem Zusammenstoß mit Per Cilja Skjelbred rücksichtslos durch. Schiedsrichter Manuel Gräfe musste zunächst einer Rudelbildung Einhalt gebieten; anschließend beriet er sich mit seinen beiden Assistenten und verwies Lewandowski mit der Roten Karte des Feldes.

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          In Unterzahl wurde die Aufgabe für die Borussen gegen eine gute organisierte, kompakte Hamburger Elf noch schwieriger. Als Lewandowski sich seinen Fehltritt leistete, lag Dortmund schon in Rückstand. Der umworbene Stürmerstar hatte die Heimelf zwar in Führung gebracht, doch sein Treffer blieb ohne nennenswerte Wirkung. Anders als die meisten anderen Mannschaften, die in Dortmund in Rückstand geraten, ließen die Hamburger sich von dem Gegentor überhaupt nicht beeindrucken.

          Im Gegenteil: Sie hielten an ihrem Vorhaben fest, die Partie ausgeglichen zu gestalten. Schon eine Minute später schlug sich das auch im Ergebnis nieder. Rudnevs beförderte Aogos flache Flanke zum 1:1 über die Linie. Von diesem Erfolgserlebnis beflügelt, fanden die Hamburger noch mehr Gefallen daran, frech zu werden. Son, der zuvor den Pfosten getroffen hatte, setzte sich gegen Hummels und Bender durch und vollendete zum Führungstreffer - Dortmund lag zum ersten Mal in dieser Rückrunde zurück.

          Ein Sieg, wie er in Dortmund selten gelingt

          Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie farbig. Nach einer Stunde schienen die Chancen des BVB wieder zu steigen. Es kam zum Ausgleich, allerdings nur was die Zahl der Spieler auf dem Rasen betraf. Nach einer „Notbremse“ gegen den aufs Tor zustürmenden Marco Reus bekam auch HSV-Verteidiger Bruma die Rote Karte vorgehalten. Diesen Rückschlag steckten die Hamburger ähnlich gut weg wie das Gegentor in der ersten Hälfte. Rudnevs baute den Vorsprung mit seinem zweiten Tor umgehend aus.

          Dortmund versuchte nun mit gutem Willen, aber mit wenig Geschick, der Niederlage zu trotzen. Die Hamburger Sicherheitssysteme funktionierten gut, auch wenn Hummels und Santana die Möglichkeit hatten, es noch einmal spannend zu machen. Kurz vor Schluss machte Son mit seinem zweiten Tor den Auswärtssieg zu einem Triumph perfekt, wie er in Dortmund nur äußerst selten gelingt.

          Borussia Dortmund - Hamburger SV 1:4 (1:2)

          Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek (66. Gündogan), Felipe Santana, Hummels, Bender - Kehl (65. Schieber), Sahin - Blaszczykowski, Götze, Reus - Lewandowski
          Hamburger SV: Adler - Diekmeier, Bruma, Westermann, Jansen - Rincón, Aogo - Skelbred (74. Arslan), van der Vaart (63. Rajkovic), Son (90. Kacar) - Rudnevs
          Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)
          Zuschauer: 80.645 (ausverkauft)
          Tore: 1:0 Lewandowski (17.), 1:1 Rudnevs (18.), 1:2 Son (26.), 1:3 Rudnevs (62.), 1:4 Son (89.)
          Gelbe Karten: Götze (3) / Aogo (2), van der Vaart (4)
          Rote Karten: Lewandowski (31./grobes Foulspiel) / Bruma (59./Notbremse)

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