0:3 gegen Wolfsburg : Gladbach in der Krise
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Gladbach kopflos: Christoph Kramer (l) hinterm Ball Bild: dpa
Die schöne Gladbacher Serie der vergangenen Wochen verkehrt sich ins Gegenteil. Das 0:3 gegen Wolfsburg war nach dem 0:3 gegen Berlin bereits die zweite Heimniederlage nacheinander.
Es ist eine echte Ergebniskrise, mit der sich Borussia Mönchengladbach eine Woche vor dem großen Topduell gegen den FC Bayern herumärgern muss. Ihre ersten neun Heimspiele der laufenden Bundesligasaison hatte die Mannschaft von Dieter Hecking bekanntlich gewonnen, saisonübergreifernd hatten sie vor heimischem Publikum sogar zwölf Bundesligasiege aneinander gereiht; nun scheint die schöne Serie ins Gegenteil zu kippen.
Das 0:3 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg war nach dem 0:3 gegen Berlin bereits die zweite Heimniederlage nacheinander, seit drei Spielen ist der Tabellendritte nun schon sieglos.
Dabei hatte die Borussia ordentlich begonnen. Mit langen Stafetten harter, sauberer Pässe, näherten sie sich dem Wolfsburger Tor, und sie hatten gute Chancen. Florian Neuhaus traf aus 16 Metern die Latte (26.), bevor er dann eine Szene schuf, die einmal einen der vorderen Platz unter den am leichtfertigsten vergebenen Tormöglichkeiten der Saison verdient haben könnte. Robin Knoche verlor den Ball am eigenen Strafraum gegen Lars Stindl, der quer spielte, Neuhaus konnte sich eine Ecke aussuchen, doch er traf den Wolfsburger Verteidiger Knoche (27.). Das war eine Schlüsselszene der Partie.
Die Gäste spielten in der gesamten erste Hälfte praktisch keinen Angriff zu Ende, Torchancen hatte sie überhaupt nicht, bis zur 38. Minute, als sie nach einem Gladbacher Einwurf den Ball eroberten, Jerome Roussillon an den Elfmeterpunkt passte, von wo Yannick Gerhardt das 0:1 erzielte. Es war eine sehr glückliche Führung, die der Gladbacher Torhüter Yann Sommer vielleicht sogar hätte verhindern können. Doch der Schweizer wirkte ein wenig unentschlossen bei seinem Sprung in die Torecke.
Dieser Treffer war ein Schock für die Gladbacher, die nach der Pause weiter engagiert angriffen, jedoch keine Lücken fanden und in der Defensive weitere fatale Fehler produzierten. Nico Elvedi agierte in einem Zweikampf mit Admir Mehmedi nach einem langen Ball viel zu zaghaft, so dass der Wolfsburger plötzlich freie Bahn und keine Mühe hatte, das zweite Tor für die Gäste zu schießen (68.). Und als Thorgan Hazard dann auch noch aus sieben Metern freistehend am brillant haltenden Casteels scheiterte und Mehmedi das 0:3 geköpft hatte (83.), war die Partie entschieden.
Die Gladbacher befinden sich nun endgültig in einer kleinen Krise und der VfL Wolfsburg setzt sich nicht nur im oberen Tabellendrittel fest, so langsam können die Anhänger des Klubs sogar von der Champions League träumen.