0:1 gegen Stuttgart : Hamburger Rückschlag
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Der Moment der Entscheidung: Ibisevic rappelt sich auf nach seinem Treffer gegen Adler Bild: dpa
Der Hamburger SV verpasst den Sprung ins Vorderfeld der Bundesliga. Nach der 0:1-Niederlage gegen den VfB Stuttgart verharren die zuletzt aufstrebenden Hanseaten in der Grauzone.
Vielleicht wird Bruno Labbadia in den kommenden Wochen etwas ruhiger arbeiten können. Zwei Wochen nach seiner im Anschluss an das 2:2 gegen Leverkusen öffentlich vorgetragenen Klage, ihm werde als Trainer in Stuttgart zu wenig Respekt gezollt, überzeugte seine Mannschaft am Sonntag im Bundesligaspiel beim Hamburger SV. Der VfB wirkte gut eingestellt und agierte mit ausgezeichneter Raumaufteilung.
Es sah nach Fußball aus, was die Schwaben am Sonntagabend beim 1:0-Sieg in Hamburg aufführten – auch wenn es am Ende noch einmal etwas wacklig wurde. Das Tor des Tages erzielte Vedad Ibisevic in der 31. Minute. Der HSV kämpfte wacker, hatte aber ohne die Einfälle des diesmal schwachen Rafael van der Vaart kaum Torchancen und verpasste die Chance, durch einen Sieg auf Rang vier der Tabelle zu springen.
Der VfB hatte von Beginn an die bessere Spielanlage und kam zu guten Chancen. Gleich in der zweiten Minute wehrte René Adler im Hamburger Tor den Schuss Martin Harniks ab. In der 15. Minute vergab Vedad Ibisevic die nächste Tormöglichkeit, als er neben das Tor schoss. Das war eine Chance, die sich der Stuttgarter Stürmer eigentlich nicht entgehen lässt. Die Schwaben spielten mit guter Raumaufteilung, der HSV wirkte eine Spur bissiger und zweikampfstärker – zu sehen etwa in der 24. Minute, als Kapitän Heiko Westermann den VfB-Profi Arthur Boka hart, aber fair attackierte und dafür Applaus von Trainer Thorsten Fink bekam.
Fink will einen aggressiven HSV sehen, der sich gerade zuhause nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Seine Profis beherzigten diese Forderung auch, doch an diesem Sonntag fehlte das spielerische Element. Stuttgart hatte keine Schwierigkeiten, den harmlosen HSV in Schach zu halten. Noch einmal musste Adler eingreifen, um seinen Klub vor dem Rückstand zu bewahren. In der 27. Minute blieb er ganz cool stehen und verhinderte einen Treffer Ibrahima Traorés. Eigentlich hätte sich die schlampige Auswertung der Stuttgarter rächen müssen. Doch stattdessen brachte Ibisevic den VfB in der 31. Minute in Führung: Der Hamburger Stürmer Artjoms Rudnevs köpfte den Ball einem Stuttgarter in die Füße, Martin Harnik war schneller als der Hamburger Linksverteidiger Marcell Jansen und in der Mitte hatte Ibisevic den Fuß vor Michael Mancienne am Ball. Stuttgart führte verdient. Der HSV aber versuchte es vor der Pause noch einmal mit viel Energie. Milan Badeljs Fernschuss prallte gegen die Latte und fiel Rudnevs vor die Füße, doch dessen Kopfballtreffer fand keine Anerkennung, denn der Lette hatte zuvor im Abseits gestanden.
Nach der Pause spielte nur noch der HSV. Wieder war den Hamburgern der Einsatzwille anzusehen. Doch keiner der HSV-Kreativkräfte fiel ein, wie das Stuttgarter Abwehrbollwerk zu überwinden sein könnte. Der VfB blieb derweil vor allem durch Traoré gefährlich. In der 65. Minute hätte der Stuttgarter Raphael Holzhauser den VfB beruhigend in Führung bringen können, verpasste das Hamburger Tor aber knapp. Am Ende reichte Stuttgart der eine Treffer zum zweiten Saisonsieg.
Hamburger SV - VfB Stuttgart 0:1 (0:1)
Hamburger SV: Adler - Diekmeier, Mancienne, Westermann, Jansen - Badelj (74. Berg), Arslan - Son (85. Scharner), van der Vaart, Jiracek (46. Beister) - Rudnevs
VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Tasci, Niedermeier, Boka (45.+1 Molinaro) - Kvist, Gentner - Harnik, Holzhauser (80. Hajnal), Traoré (87. Maza) - Ibisevic
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 53.121
Tor: 0:1 Ibisevic (30.)
Gelbe Karten: - / Holzhauser (1), Ibisevic (1)