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Trauerprozession in Santos : Infantino schießt Selfie bei Totenwache für Pelé

  • Aktualisiert am

Nicht ganz stilsicher: FIFA-Chef Infantino schießt Selfie bei Totenwache für Pelé Bild: AP

Pelés Leichnam wird in einem Sarg auf dem Dach eines Feuerwehrautos zum Friedhofs-Hochhaus von Santos gebracht. Nicht ganz stilsicher zeigt sich Fifa-Chef Infantino bei der Totenwache.

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          In einer Trauerprozession ist der Leichnam der brasilianischen Fußballlegende Pelé durch die Hafenstadt Santos gebracht worden. Der Sarg war auf dem Dach eines Feuerwehrautos aufgebahrt und wurde von mehreren Polizeifahrzeugen begleitet, wie am Dienstag im Fernsehsender TV Globo zu sehen war. Zahlreiche Menschen am Straßenrand jubelten dem Trauerzug zu und schwenkten Fahnen von Pelés langjährigem Verein FC Santos. Die Prozession sollte auch durch das Viertel ziehen, in dem Pelés 100 Jahre alte Mutter lebt.

          Zuvor hatten Tausende Fans im Santos-Stadion von Pelé Abschied genommen. Die Leiche des Weltstars war 24 Stunden in der Spielfeldmitte des Estádio Urbano Caldeira aufgebahrt gewesen. Bis zum Dienstagmorgen waren über 150.000 Fans an dem Sarg vorbeigezogen, wie die Zeitung „Folha de S. Paulo“ berichtete. Unter anderem erwiesen der brasilianische Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva und FIFA-Präsident Gianni Infantino dem Ausnahmespieler die letzte Ehre.

          Dabei sorgte Infantino mit einem Selfie für Aufsehen. Der Schweizer fotografierte sich per Smartphone mit dem ehemaligen Santos-Profi Lima – nicht weit vor ihnen lag im Vila Belmiro-Stadion der Sarg mit dem aufgebahrten Pelé.

          Bei seinem Besuch am Montag hatte Infantino erklärt, dass die FIFA alle 211 Fußballverbände der Welt darum bitten werde, ein Stadion nach Pelé zu benennen. „Die Kinder, die kommenden Generationen auf der ganzen Welt müssen wissen, wer Pelé war. Und wenn sie dann in 30, 50, 100 Jahren ein Tor in einem nach Pelé benannten Stadion schießen und fragen, wer er war, können wir sagen: Er war der größte und er hat uns bewegt“, sagte Infantino.

          Die Trauerprozession führte bis zum Friedhofs-Hochhaus Memorial Necrópole Ecumênica. Dort sollte Pelé im Kreis der Familie beigesetzt werden. Die Ruhestätte im Stadtteil Marapé verfügt auf 14 Stockwerken über etwa 16.000 Grabstätten. „Es ist ein Ort, der geistigen Frieden und Ruhe ausstrahlt, an dem man sich nicht deprimiert fühlt und der nicht einmal wie ein Friedhof aussieht“, sagte Pelé einmal in einem Interview.

          Edson Arantes do Nascimento, wie der Stürmer mit vollem Namen hieß, war am Donnerstag im Alter von 82 Jahren an Krebs gestorben. Er prägte den Fußball wie kaum ein anderer und war schon zu Lebzeiten eine Legende. Mit 77 Treffern in 92 Länderspielen ist Pelé noch immer Rekordtorschütze der Seleção, der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft – zusammen mit seinem 30 Jahre alten Landsmann Neymar, der ebenfalls auf 77 Tore kommt.

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