
Borussia Dortmund : Entwicklung auf hohem Niveau
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Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hört das Lob von allen Seiten Bild: AP
Mag der Dortmunder Fortschritt durch den Rückstand auf die Bayern und das Aus gegen Real Madrid auf dem Papier auch ins Stocken geraten sein – in Wahrheit hat er sich auf hohem Niveau verfestigt.
Schon abgeschrieben und es dann um ein Haar allen gezeigt – auch wenn die Dortmunder Borussia letztlich an Real Madrid scheiterte, so geht von diesem 2:0 über den spanischen Rekordmeister eine Botschaft aus, die weit über diesen Abend hinaus reicht.
Die Begeisterung, die Jürgen Klopp und sein Trainerteam entfachen können, reicht immer noch aus, um selbst gegen widrigste Umstände beeindruckend anzukämpfen. Der Verein, der am ehesten in Frage kommt, um weitere Alleingänge des FC Bayern in der Bundesliga verhindern zu können, heißt weiterhin Borussia Dortmund.
Zehn Punkte Vorsprung auf Platz vier in der Bundesliga deuten vor dem Schlagerspiel am Samstag in München (18.30 Uhr / Live im Bundesliga-Ticker bei FAZ.NET) darauf hin, dass die Borussia ihr Klassenziel, die abermalige direkte Qualifikation für die Champions League, erreichen wird.
Nach dem Ausscheiden im Viertelfinale liegen die Dortmunder Einnahmen in der Königsklasse in dieser Saison nun bei etwa 45 Millionen Euro – und nimmt man das Startgeld für die kommende Spielzeit hinzu, hat sich die vieldiskutierte Entscheidung, Robert Lewandowski im vergangenen Sommer nicht gegen eine zweistellige Ablöse ziehen zu lassen, als richtig erwiesen.
„Man kann also auch Spieler entwickeln“
Der Pole wird in der nächsten Spielzeit nun den FC Bayern noch stärker machen. Jenen Fehler, mit den Münchnern auf jedem Gebiet mithalten zu wollen, der den BVB einst so nah wie nur möglich an die Insolvenz gebracht hat, vermeiden sie bei der Borussia mit viel Weitsicht.
Am Tag nach dem Scheitern wurde der Wechsel von Adrian Ramos verkündet, für den die Dortmunder dem Vernehmen nach zehn Millionen Euro Ablöse an Hertha BSC bezahlen. Dortmund sucht daneben nach einem weiteren Stürmer, und während die Fans allerlei Namen diskutieren, hat Klopp alle an die Vergangenheit erinnert. „Robert war nicht so gut, als er zu uns kam. Man kann also auch Spieler entwickeln.“
Mit Gündogan fehlte ein Schlüsselspieler
Nicht nur Spieler, sondern auch einen Verein. Dortmund will mit Bedacht wachsen, jedes Jahr ein bisschen mehr. Wer immer dabei im Sommer noch hinzukommen mag – der Wichtigste wäre vermutlich einer, auf dessen Fehlen der BVB sich in dieser Saison anders als auf den Weggang von Götze nicht vorbereiten konnte.
Mit dem Langzeitverletzten Ilkay Gündogan fehlte Dortmund in der gesamten Spielzeit ein unersetzbarer Schlüsselspieler, von dessen Ideen auch Zugänge wie Mchitarjan und Aubameyang enorm profitiert hätten. Mag der Dortmunder Fortschritt auf dem Papier auch ins Stocken geraten sein – in Wahrheit hat er sich auf hohen Niveau verfestigt.
