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Akustik-Attacken : Hoffenheimer Hochfrequenz

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Das „geheime” Gerät in den Hoffenheimer Katakomben, gesehen von www.schwatzgelb.de

Das „geheime” Gerät in den Hoffenheimer Katakomben, gesehen von www.schwatzgelb.de Bild: www.schwatzgelb.de

Die Akustik-Affäre bei 1899 Hoffenheim weitet sich aus. Bei insgesamt vier Spielen soll wie am Samstag gegen Dortmund von einem Mitarbeiter ein Apparat aufgebaut worden sein, mit der gegnerische Fans durch Hochfrequenztöne angegriffen wurden.

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          Die Akustik-Affäre beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim weitet sich aus. Wie der Klub am Dienstag mitteilte, soll bei insgesamt vier Bundesliga-Partien wie am Samstag beim 1:0 gegen Meister Dortmund von einem Mitarbeiter eine Apparatur aufgebaut worden sein, mit der gegnerische Fans durch Hochfrequenztöne angegriffen wurden. „Die Clubführung erhielt davon Kenntnis, dass die Apparatur während der abgelaufenen Saison aufgebaut, wohl aber nicht immer zum Einsatz gebracht wurde“, hieß es in der Presseerklärung des Klubs am Dienstag. Das Gerät sei von dem Mitarbeiter an die Polizei mittlerweile ausgehändigt worden.

          Der TSG 1899 Hoffenheim droht ein juristisches Nachspiel beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). „Im Moment laufen Vorermittlungen, um den genauen Sachverhalt zu klären. Danach wird entschieden, ob vom Kontrollausschuss ein Verfahren eingeleitet wird“, sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Wegen des Vorfalls hatte die Polizei bereits am Montag Ermittlungen aufgenommen. „Per e-Mail ist bei uns eine Anzeige eines BVB-Fans aus Pforzheim wegen Körperverletzung gegen die 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH eingegangen“, sagte Harald Kurzer, Sprecher der Polizeidirektion Heidelberg.

          Hopp sagt, er habe nichts gewusst

          Ein Hoffenheimer Mitarbeiter hatte beim Spiel der Kraichgauer gegen Dortmund mit einer Akustik-Attacke Borussia-Fans belästigt. Er hatte Hochfrequenztöne eingesetzt, um die Schmähgesänge der BVB-Fans gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp zu übertönen. „Das war ein sehr lautes, schrilles Geräusch“, berichtete Jens Volke, hauptamtlicher Fanbeauftragter der Borussia. Der Mitarbeiter, so stellte es die TSG in einer Pressemitteilung am Montagabend dar, „wollte damit nach eigener Aussage 'ein Gegenmittel' gegen die aus seiner Sicht nicht mehr erträglichen Beleidigungen gegenüber Herrn Dietmar Hopp einsetzen“. Weiter habe der Mitarbeiter erklärt, dass er sich der Tragweite seiner Handlung nicht bewusst war und die Aktion auch einen eher scherzhaften Charakter haben sollte. Als Reaktion hat die TSG 1899 Hoffenheim entsprechende arbeitsrechtliche und disziplinarische Schritte gegen den Mitarbeiter eingeleitet.

          Akustik-Attacke gegen gegnerische Fans: Hoffenheims Vereinsführung wusste von nichts
          Akustik-Attacke gegen gegnerische Fans: Hoffenheims Vereinsführung wusste von nichts : Bild: dapd

          Hoffenheims Clubführung hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine unverzügliche Untersuchung eingeleitet. „Bei allem, was mir heilig ist, kann ich schwören, das nicht gewusst zu haben. Stellen Sie sich doch mal vor, es wäre so gewesen und dann herausgekommen. Das wäre ja ultrapeinlich“, sagte Hoffenheims Vereinschef Dietmar Hopp dem „Mannheimer Morgen“ Bedauerlich sei, dass durch die ganze Angelegenheit der schöne sportliche Erfolg in den Hintergrund gerate.

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