2:2 gegen Montpellier : Schalker Schludrigkeit
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Vergebene Großchance: Klaas-Jan Huntelaar trauert den Möglichkeiten hinterher Bild: AFP
Schalke hat den zweiten Sieg in der Champions League in der Hand. Draxler, der sich später verletzt, und Huntelaar drehen zunächst den Rückstand gegen Montpellier. Doch in der letzten Minute gleichen die dezimierten Franzosen aus.
Der FC Schalke 04 hat die Bühne der Champions League nicht nutzen können, um den unbefriedigenden Eindruck ein wenig zu verwischen, den die Mannschaft zuletzt in der Fußball-Bundesliga hinterlassen hatte. Im zweiten Gruppenspiel verpasste der Revierklub den zweiten Sieg.
Gegen den französischen Meister Montpellier war Schalke vor 50.000 Zuschauern in Rückstand geraten, vermochte die Partie vorübergehend zu drehen und musste in der 90. Minute doch noch das 2:2 von Souleymane Camara hinnehmen.
Schalkes auffälligster Spieler Julian Draxler, der später verletzt ausgewechselt wurde, erzielte den Ausgleich selbst (26. Minute) und holte später den Elfmeter heraus, den Klaas-Jan Huntelaar zum Siegtreffer nutzte (53.). Karim Ait-Fana hatte die Franzosen mit einem technisch anspruchsvollen Schlenzer in Führung geschossen (13.).
Huub Stevens, der Trainer des FC Schalke, hatte seine Mannschaft im Vergleich zur zurückliegenden Bundesligapartie auf vier Positionen verändert. Uchida, Höger, Pukki und Draxler kamen neu in die Elf. Matip, Afellay und Barnetta mussten weichen, Jones fehlte wegen einer Verletzung.
Am meisten machte sich die Hereinnahme Draxlers bezahlt. Der neunzehn Jahre alte Mittelfeldspieler traute sich etwas zu, als seine Kollegen noch damit beschäftigt schienen, den Gegentreffer von Ait-Fana zu verkraften. Seine ersten Versuche aus der Distanz waren noch Arbeitsnachweise von eher symbolischem Wert, doch im vierten Versuch verursachte Draxler Gefahr und im fünften schließlich gelang ihm der Ausgleich.
Von Huntelaar mit einem brillanten Steilpass in Szene gesetzt, umkurvte er einen Gegenspieler und schob den Ball ins Tor. Dieser Treffer war der spielerische Lichtblick im anfänglichen Grau des Schalker Bemühens, das vor allem von Kampf geprägt war. Montpellier machte es den Königsblauen allerdings auch nicht leicht. Der französische Meister, in der Ligue 1 derzeit nur Dreizehnter, verteidigte klug und ließ bei seinen Vorstößen spielerisches Geschick aufblitzen.
Schalke hatte, diesmal willensstark, die Kontrolle über das Spiel an sich gerissen. Kurz nach der Pause hatte Draxler seinen nächsten großen Auftritt. Sein Dribbling durch den Strafraum vermochte Garry Bocaly nur mit einer „Notbremse“ zu unterbinden. Der Verteidiger schickte den jungen Schalker so unsanft zu Boden, dass für beide der Arbeitstag vorzeitig beendet war.
Bocaly erhielt die Rote Karte, Draxler verletzte sich an der Hand und musste ausgewechselt werden. Den Elfmeter nutzte Huntelaar zum Führungstor für die Heimelf. Kurz vor Schluss verpasste der Niederländer die große Chance, klare Verhältnisse zu schaffen. Die Strafe folgte auf dem Fuß, und Camara erzielte den Ausgleich.
FC Schalke 04 - Montpellier HSC 2:2 (1:1)
FC Schalke 04: Unnerstall - Uchida, Papadopoulos, Höwedes, Fuchs - Neustädter - Höger, Draxler (55. Afellay) - Holtby (84. Barnetta) - Pukki (66. Farfán), Huntelaar
Montpellier HSC: Jourdren - Bocaly, Yanga-Mbiwa, Hilton, Stambouli - Saihi - Cabella, Belhanda (68. Tinhan), Estrada (68. Marveaux), Ait-Fana (55. Congré) - Camara
Schiedsrichter: Karassew (Russland)
Zuschauer: 50.004
Tore: 0:1 Ait-Fana (13.), 1:1 Draxler (26.), 2:1 Huntelaar (53./Foulelfmeter), 2:2 Camara (90.)
Gelbe Karten: Holtby, Huntelaar / Cabella, Camara, Congré, Estrada, Saihi
Rote Karte: - / Bocaly (52./Notbremse)