1:0 in Basel : Draxler macht Schalke Spaß
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Seht her, wir haben einen Draxler: Neustädter zeigt auf den Matchwinner Bild: dpa
Greenpeace-Aktivisten protestieren während des Champions-League-Spiels gegen Schalke-Sponsor Gazprom. Dank Draxlers Kunstschuss gewinnt Schalke trotzdem.
Dank eines Kunstschusses von Julian Draxler hat Schalke 04 in der Champions League die Tabellenführung in der Gruppe E übernommen. Der Treffer mit dem Außenrist aus 18 Metern Torentfernung brachte den 1:0-Sieg beim FC Basel und schraubte im zweiten Spiel das Punktekonto in der Königsklasse auf die Maximal-Ausbeute von sechs Zählern. Die in der Bundesliga kriselnden Gelsenkirchener schwangen sich zwar nicht gerade zu einer berauschenden Leistung auf, aber es reichte gegen lange Zeit biedere Schweizer, die am ersten Spieltag den FC Chelsea mit einem 2:1-Auswärtssieg überrascht hatten. Erst in der Schlussphase musste Schalke in einigen Szenen noch um den wichtigen Erfolg zittern.
Die anspruchsvollste Aktion der ersten Halbzeit lieferte allerdings keine der beiden Mannschaften, sondern eine Umwelt-Organisation. Mehrere Aktivisten hatten heimlich ein Tribünendach des St Jakob Park erklommen, seilten sich daran ab und präsentierten ein großes Plakat mit der Aufschrift: „Gazprom don’t foul the arctic“. Sie wandten sich an den Schalke unterstützenden russischen Energiekonzern, der versucht, Erdölfelder im arktischen Meer zu nutzen. Der Schiedsrichter musste für fünf Minuten die Partie unterbrechen, bis die Sicherheit im Stadion wieder gewährleistet war.
Dem Spiel tat die frühe Pause gleich zu Beginn gar nicht gut. Beide Teams ackerten, beide Teams verteidigten geschickt, beiden Teams fiel aber überhaupt nichts ein, auf spielerische Art und Weise ihren Gegner zu überwinden. Ein Sprint des Basler Voser mit anschließender Flanke von der rechten Seite, die sein Kollege Streller und dessen Gegenspieler Santana gemeinsam (!) in Richtung Schalker Tor lenkten, bildete den einsamen kombinationstechnischen Höhepunkt der ersten Halbzeit – und das geschah schon in der 45. Minute. Der Ball kullerte am Pfosten vorbei.
Schalke konnte für sich reklamieren, dass es ansonsten vermied, die Schweizer zum Abschluss kommen zu lassen. Die Königsblauen besaßen zudem zwei Gelegenheiten, zum Torerfolg zu kommen. In der 12. Minute fiel nach einem Querschläger von Schär dem neuen Gelsenkirchener Star Kevin-Prince Boateng der Ball auf den Fuß – sein Pech, dass er ihn nur um Zentimeter am Pfosten vorbei lenkte. Genauso erging es später Neustädter mit seinem Kopfball nach einer Freistoßflanke. Mehr Aufregung lieferten die Mannschaften in der ersten Halbzeit nicht.
Nach der Pause wurde es jedoch etwas lebhafter. In der 52. Minute traf Neustädter nach dem spektakulärsten Schalker Angriff die Latte, zuvor hatte schon Draxler mit seiner ersten guten Aktion Mittelstürmer Szalai in Position gebracht. Seine zweite gelungene Aktion machte Draxler zum Schützen des 1:0. Nach einer Ecke kam der Nationalspieler aus 18 Metern zum Schuss und erwischte den Ball perfekt mit dem Außenrist.
Zwei gefährliche Schalker Angriffe in drei Minuten, diese Quote blieb einmalig in dieser eher mäßigen Begegnung. Der FC Basel versuchte nun etwas engagierter, den Rückstand aufzuholen, Trainer Yakin brachte in der Schlussphase offensivere Profis ins Spiel. Doch der Bundesligaklub verstand es, die Bemühungen bis zum Schlusspfiff zu überstehen. Manchmal mit Geschick, manchmal mit Glück. So blieb es beim 1:0, das sich die Schalker zwar nicht so richtig verdient hatten, aber das hätte auf Basel auch zugetroffen.
FC Basel - FC Schalke 04 0:1 (0:0)
FC Basel: Sommer - Voser, Schär, Iwanow, Safari (84. Delgado) - Frei (84. Philipp Degen) - Salah, Xhaka (62. Sio), Diaz, Stocker - Streller
FC Schalke 04: Hildebrand - Uchida, Höwedes, Felipe Santana, Aogo (78. Kolasinac) - Höger, Neustädter - Farfán (45. Szalai), Meyer (85. Hoogland), Draxler - Boateng
Schiedsrichter: Undiano (Spanien)
Zuschauer: 33 251
Tor: 0:1 Draxler (54.)
Gelbe Karten: Delgado / Aogo, Farfán, Höger