WM-Vorschau Bosnien : Debüt im Maracana
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Edin Dzeko ragt nicht nur wegen seiner Größe heraus Bild: USA Today Sports
Erstmals spielt Bosnien-Hercegovina bei einer WM. Für den Trainer begann die Mission Brasilien unglücklich. Dafür hat er einen Torwart, der aus 90 Metern trifft. Alles zu Bosnien-Hercegovina in der WM-Vorschau.
FAZ.NET zählt den Countdown zur Fußball-WM in Brasilien. An jedem Tag bis zum Eröffnungsspiel stellen wir einen Teilnehmer vor, damit Sie gut vorbereitet ins Turnier gehen. Heute: Bosnien-Hervcegovina.

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Der Spielplan der Fußball-WM 2014 in Brasilien
1 – WM-Debüt im Maracana
Es gibt wirklich schlechtere Orte für das erste Mal. Bosnien-Hercegovina nimmt 2014 erstmals an einer Fußball-WM teil und darf zum Auftakt gegen Argentinien in Rio de Janeiro im berühmten Maracana-Stadion spielen. Dann soll es besser laufen als beim letzten Duell mit den Südamerikanern im November. Damals unterlag Bosnien mit 0:2 im Testspiel im amerikanischen St. Louis durch zwei Tore von Kun Agüero. Sowohl gegen Argentinien als auch Iran (vier Niederlagen, ein Remis) gab es bisher keinen Sieg. Das Spiel gegen Nigeria ist das erste Aufeinandertreffen.
2 – Entscheidung in Litauen
Der Weg nach Brasilien war steinig. In der Qualifikation lieferten sich die Bosnier ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Griechenland. Nach acht Siegen, einem Remis und nur einer Niederlage kamen beide Teams auf 25 Punkte, das Torverhältnis sprach klar für die Bosnier. Alleine Stürmer Edin Dzeko (zehn Tore) war fast so erfolgreich wie die minimalistischen Griechen, die nur auf zwölf Treffer kamen. Den entscheidenden Schritt zur WM machte Bosnien aber mit einem knappen Ergebnis: Das 1:0 in Litauen durch das Tor des Stuttgarters Vedad Ibisevic sicherte das Ticket für Brasilien.
3 – Von Fejzic bis Zahirovic
Dzeko, der einst in Wolfsburg spielte, und Ibisevic vom VfB sind nicht die einzigen Spieler mit Bezug zur Bundesliga. Nach der Schweiz, in deren vorläufigem WM-Kader elf „deutsche“ Spieler standen, ist die bosnische Bundesliga-Fraktion die zweitgrößte. Acht von 30 stehen in Deutschland unter Vertrag: Neben Ibisevic sind das Jasmin Fejzic (Aalen), Ermin Bicakcic (Braunschweig, bald Hoffenheim), Sead Kolasinac (Schalke), Mensur Mujdza (Freiburg), Sejad Salihovic (Hoffenheim), Emir Spahic (Leverkusen) und Adnan Zahirovic (Bochum).
4 – Eine „deutsche“ Viererkette
Während vorne Dzeko und Ibisevic treffen und Zvjezdan Misimovic, der mit Dzeko 2009 Meister mit dem VfL Wolfsburg wurde, dahinter die Fäden zieht (sie erzielten in der Qualifikation 23 der 30 Tore), könnte die Abwehr komplett aus „deutschen“ Spielern bestehen. Links verteidigt zumeist Salihovic, rechts Mujdza, innen bilden Bicakcic und Spahic das Bollwerk, das in der Ausscheidung in zehn Partien nur sechs Treffer zuließ. Eine Alternative ist Kolasinac, der sich „auf“ Schalke einen Stammplatz erkämpfte und nach Einsätzen für den deutschen Nachwuchs für Bosnien entschied.
5 – 90 Meter, 13 Sekunden
Im Tor ist Jasmin Fejzic vom Zweitligaverein VfR Aalen nur zweite Wahl. Womöglich sollte er sich ein Vorbild an den Torjägerqualitäten von Asmir Begovic nehmen, der die bosnische Nummer eins ist. Im November traf er im Heimspiel gegen Southampton zum 1:0 für Stoke City. Das Tor fiel nach einer Rückgabe aus 90 Metern – nach 13 Sekunden Spielzeit. Southamptons Torwart Artur Boruc unterschätze den Ball, der Wind trug ihn weiter. Später sagte Begovic, er wisse, wie es sich anfühle, so ein Tor zu bekommen, daher habe er auf den Jubel verzichtet.