WM-Eröffnung in Brasilien : Querschnittsgelähmter spielt den ersten WM-Pass
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Elektroden erfassen die Befehle des Gelähmten und leiten den Befehl zur Bewegung weiter Bild: REUTERS
Premiere bei der Fußball-WM in Brasilien. Ein Querschnitts-gelähmter wird den ersten Ball spielen. Mit Hilfe seiner Gehirnströme - und eines 70 Kilo schweren Roboteranzugs.
Die Fußball-WM wird mit einer besonderen Premiere eröffnet: In der Corinthians-Arena São Paulo soll am 12. Juni ein Querschnittsgelähmter mit Hilfe eines von Wissenschaftlern entwickelten Spezial-Roboteranzuges wieder gehen. Gesteuert werden die Bewegungen allein durch Gehirnaktivitäten, wie die Wissenschaftler des Projektes „Andar de Novo“ (Wieder laufen) am Freitag mitteilten. Ein querschnittsgelähmter Patient soll dabei auch den WM-Ball „Brazuca“ anstoßen. FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke hatte kürzlich von einem „faszinierenden Projekt“ gesprochen.
Die Erkenntnisse über die Forschungen des internationalen Forscher- und Ingenieurteams um den brasilianischen Koordinator und Neurowissenschaftler Miguel Nicolelis sollen in den kommenden Monaten in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Der Anzug ist 1,78 Meter groß und wiegt 60 bis 70 Kilogramm. „Das ist aber irrelevant, weil der Patient dies nicht spüren wird, die Maschine wird verantwortlich sein für das Gleichgewicht und die Kontrolle des Exoskeletts (Stützstruktur), während der Patient Anfang und Ende der Bewegungen und auch den Schuss bestimmt“, erklärte Nicolelis.