WM-Auslosung in Brasilien : Deutschland nur gegen einen Europäer
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In Costa do Sauipe findet am Freitag die WM-Auslosung statt Bild: dpa
Der deutschen Fußball-Nationalelf drohen bei der WM-Auslosung trotz der Einteilung in Topf 1 schwere Gegner. Eine Gruppe mit zwei europäischen Teams ist ausgeschlossen. Die könnte aber WM-Gastgeber Brasilien blühen.
Die Fifa hat vor der Gruppenauslosung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien für Zündstoff gesorgt. Der Fußball-Weltverband blieb zwar am Dienstag bei der umstrittenen Grundlage, auf Basis der Fifa-Weltrangliste vom Oktober dieses Jahres die Einteilung der Lostöpfe vorzunehmen, machte aber im Fall Frankreich eine Ausnahme.
Der in der Weltrangliste am schlechtesten platzierte europäische WM-Teilnehmer wurde nicht automatisch in den gemischten Topf zwei eingeordnet. Vor der eigentlichen Auslosung am Freitag in Costa do Sauípe wird einer der neun Europäer aus Topf vier gezogen und in den Topf zwei verschoben. So könnte Gastgeber und Turnierfavorit Brasilien schon in der Gruppenphase auf gleich zwei Top-Europäer treffen, zum Beispiel Italien und Portugal.
Deutschland wird am Freitag (17.00 Uhr MEZ / Live in der ARD und bei FAZ.NET) ein Gegner aus dem Topf Afrika/Südamerika, ein Kontrahent aus dem Topf Asien/Nord- und Mittelamerika sowie ein Europäer aus dem vierten Topf zugelost. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw könnte beispielsweise auf die Elfenbeinküste, Japan und die Niederlande treffen. Die Fifa verhindert mit den Loskriterien, dass Teams einer Konföderation schon in der Vorrunde aufeinandertreffen. Zudem sollen nur maximal zwei europäische Mannschaften in einer Gruppe spielen.
Trotz möglicherweise extremer Hitze in den Mittagsstunden wird es am Spielplan keine Veränderungen geben. Teilweise werden WM-Partien um 13.00 Uhr Ortszeit angepfiffen. Vor allem in den Städten im Nordosten Brasiliens (Fortaleza, Natal, Recife und Salvador) kann es tropisch-schwül werden. Der Spielplan werde so beibehalten wie im Oktober 2011 festgelegt, sagte der Chef des Weltverbandes am Dienstag nach einer Sitzung des WM-Organisationskomitees. Die Spielergewerkschaft FIFPro hatte zuletzt eine Verlegung von Spielen in die Abendstunden gefordert.
„Das Stadion sollte trotzdem fertig werden“
Das Eröffnungsspiel der WM soll derweil trotz des Unfalls in der vergangenen Woche wie geplant in São Paulo ausgetragen werden. „Das Stadion sollte trotzdem fertig werden. Hier geht es immer auch um Vertrauen“, sagte Fifa-Präsident Joseph Blatter. Der Zeitplan für die Fertigstellung des Stadions könnte eingehalten werden, erklärte der stellvertretende Sportminister Luis Fernandes.
Zuletzt war über eine Verlegung des Eröffnungsspiels spekuliert worden. Der Weltverband und die lokalen Organisatoren erwarten in den kommenden Tagen den offiziellen Untersuchungsbericht zu dem Unglück mit zwei Toten am vergangenen Mittwoch. „Wir befinden uns nicht in einer Krisensituation und suchen nicht nach Alternativen. Wir wissen, dass das Eröffnungsspiel auf jeden Fall in São Paulo stattfinden wird“, sagte Fifa-Generalsekretär Jérome Valcke.
Die ursprüngliche Frist zum Ende des Jahres könne zwar voraussichtlich nicht eingehalten werden. „Aber es wird rechtzeitig fertig“, betonte Valcke. Auch bei den WM-Arenen in Cuiabá und Curitiba gebe es noch Probleme beim Stadionbau. „Hier kann der ursprüngliche Termin nicht eingehalten werden. Es wird eher Februar als Dezember“, sagte Valcke.
Einteilung der Lostöpfe bei der WM-Auslosung
Topf 1: Gesetzte Teams: Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Uruguay, Belgien, Deutschland, Spanien, Schweiz,
Topf 2: Afrika/Südamerika: Algerien, Kamerun, Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria, Chile, Ecuador, ein europäische Team aus Topf 4
Topf 3: Asien/Nord- und Mittelamerika: Australien, Iran, Japan, Südkorea, Costa Rica, Honduras, Mexiko, Vereinigte Staaten
Topf 4: Europa: Bosnien-Hercegovina, Kroatien, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Niederlande, Portugal, Russland *
* ein europäisches Team wird noch dem Topf zwei zugelost