Duell mit Messis Argentinien : Polen setzt auf zwei Trümpfe
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Mannschaftsdienlich und emotional: Robert Lewandowski bei der WM in Qatar Bild: dpa
Polen will ins WM-Achtelfinale, davor wartet Argentinien mit Superstar Lionel Messi. Helfen sollen vor allem der neuerdings mannschaftsdienliche Robert Lewandowski und ein sicherer Rückhalt.
Bloß nicht verlieren! Die polnische Rechnung vor dem Gruppenfinale gegen Argentinien an diesem Mittwoch (20.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-WM 2022 und im ZDF) ist leicht – und doch so schwer. Zwar besteht selbst bei einer Niederlage die theoretische Chance auf den ersten Einzug in ein WM-Achtelfinale seit 1986, auf Rechenspiele während des Spiels will sich aber niemand verlassen.
Die Polen setzen auf zwei Trümpfe: die Defensive und Robert Lewandowski. Wojciech Szczęsny ist seit fast 400 Minuten ohne Gegentor, vor allem beim 2:0 über Saudi-Arabien ragte der Torwart hervor. Dabei wehrte er gar einen Elfmeter und den Nachschuss ab. Sowieso ist der Schlussmann von Juventus Turin ein Spezialist für Strafstöße. 25 parierte er in seiner Karriere, das sind fast 30 Prozent aller Elfmeter gegen ihn. Nun könnte ein besonders sicherer Schütze warten: Lionel Messi. „Mit ihm wird es schwieriger, weil er Elfmeter auf unterschiedliche Weise schießt“, sagt Szczęsny.
Lewandowski ungewohnt emotional
Argentinien hat Messi, Polen Lewandowski. Die einstige Ikone des FC Barcelona trifft auf den jetzigen Star des katalanischen Klubs, der frühere Weltfußballer auf den aktuellen – und Lewandowski fühlt sich bestens. Beim 0:0 gegen Mexiko hatte er noch einen Elfmeter vergeben und litt unter seinem Fehlschuss. Gegen Saudi-Arabien wiederum prallte ein Versuch erst nur gegen den Pfosten. Lange musste der Torjäger auf sein erstes WM-Tor warten, dann klappte es doch – und Lewandowski wurde ungewohnt emotional.
„Ich habe mir einen Traum aus frühester Kindheit erfüllt. Es war so wichtig für mich“, sagte er, der in seiner Profikarriere mehr als 600 Treffer erzielt hat. Czesław Michniewicz überraschten die feuchten Augen nicht, „weil ich weiß, wie lange er es nicht geschafft hat“, sagte der Trainer, der sieht, wie mannschaftsdienlich sein Star in Qatar agiert. Immer wieder feuert er seine Mitspieler, die er früher auch schon mal harsch kritisierte, an, selbst wenn Pässe nicht bei ihm ankommen.
Dass Messi vor einem Jahr mit dem „Ballon d’Or“ ausgezeichnet wurde statt Lewandowski, obwohl der seinerzeit den Bundesliga-Torrekord von 41 Treffern aufstellte, tat dem Polen weh. Dass ihr Verhältnis deswegen gelitten habe, verneinte er. „Zwischen mir und Messi ist alles gut“, sagte Lewandowski. „Ich habe nichts gegen ihn, das hatte ich nie.“