Mit der Flagge vor den brennenden Trümmern: ein Marokko-Fan in Brüssel Bild: AFP
Marokko zwischen Freude, Jubel, Zerstörung und Terror: Bei der Fußball-WM gelingt ausgerechnet gegen Spanien die große Sensation, doch anschließend wird längst nicht nur gefeiert. Die Ursachen dafür reichen tief.
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Marokko steht im Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft, nach einem Sieg im Elfmeterschießen gegen Spanien, einen der Favoriten des Turniers. So überraschend dies ist, so überraschend sind die Bilder, die sich mittlerweile mit den Erfolgen des marokkanischen Teams verbinden. Die zeigen nicht nur Freude, sondern auch Frust und Zerstörung. Sie kommen aus Belgien, insbesondere aus Brüssel. Für die dortige Polizei sind Spiele mit marokkanischer Beteiligung zu Großeinsätzen geworden – was zeigt, dass es hier um weit mehr geht als nur um Sport.
Auch am Dienstagabend musste die Brüsseler Polizei wieder ausrücken, nachdem Hunderte Marokkaner und Menschen mit marokkanischen Wurzeln ausgelassen in der Innenstadt gefeiert hatten. In mehreren Stadtteilen bildeten sich Ansammlungen von Menschen, die den Ordnungskräften aggressiv entgegentraten und „Katz und Maus“ mit ihnen spielten, wie es am Mittwoch hieß. Am Südbahnhof wurden Gegenstände auf Polizisten geworfen, die daraufhin Tränengas und Wasserwerfer einsetzten. Insgesamt 119 Menschen wurden festgenommen, fast alle vorläufig und präventiv. Erstmals kam es auch in Antwerpen zu Ausschreitungen, bei denen 20 Personen festgenommen wurden.
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