Tod bei Fußball-WM : Sportjournalist starb eines natürlichen Todes
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Gedenken an Grant Wahl im WM-Stadion von Al Khor Bild: AP
Der Journalist war während eines WM-Spiels auf der Medientribüne zusammengebrochen. Rettungskräfte hatten vergeblich noch lebensrettende Maßnahmen eingeleitet. Wahl starb im Alter von 48 Jahren.
Der amerikanische Sportjournalist Grant Wahl ist bei der Fußball-WM in Qatar eines natürlichen Todes gestorben. Das teilte seine Frau Céline Gounder nach einer Obduktion in New York mit. Demnach starb Grant an einer Ruptur des Aortenaneurysma (Erweiterung der Hauptschlagader) mit einem Bluterguss im Herzbeutel. „Keine Wiederbelebung oder Schocks hätten ihn gerettet. Sein Tod stand in keinem Zusammenhang mit Covid. Sein Tod stand in keinem Zusammenhang mit dem Impfstatus“, schrieb Gounder. Demnach habe es keine Ungereimtheiten gegeben.
Wahl war während des Viertelfinales zwischen Argentinien und den Niederlanden auf der Medientribüne des Lusail Stadions zusammengebrochen. Rettungskräfte hatten noch lebensrettende Maßnahmen eingeleitet und ihn ins Hamad General Hospital gebracht. Wahl starb im Alter von 48 Jahren. Der Journalist selbst hatte zuvor im Internet geschrieben, er sei gesundheitlich angeschlagen.
Vor dem Vorrunden-WM-Spiel USA gegen Wales am 21. November war Wahl eigenen Angaben zufolge für 25 Minuten von Sicherheitskräften festgehalten worden, weil er ein T-Shirt in Regenbogenfarben trug, um seine Unterstützung für die LGBTQI*-Community zu demonstrieren. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender. Jeder Buchstabe steht für die eigene Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung. Homosexualität ist in Qatar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft.
Unterdessen wurde bekannt, dass es bei der Fußball-WM am vergangenen Samstag zu einem am Ende tödlichen Unfall im WM-Stadion von Lusail gekommen war. Wie die qatarischen Organisatoren am Mittwoch bestätigten, war dort ein Wachmann schwer gestürzt.
Er sei nach ärztlicher Sofortversorgung auf die Intensivstation des Hamad Medical Hospitals in Doha gebracht wurden, dort aber „trotz der Bemühungen“ am Dienstag gestorben. Die Turnier-Organisatoren kündigten eine sofortige Untersuchung an, wie es zu dem nicht näher beschrieben Sturz des Wachmanns gekommen war. Darüber hinaus sagten sie zu, der Familie des Verstorbenen alle noch ausstehenden Löhne und Abgaben auszuzahlen.
Zuvor hatte bereits ein offenbar von den Philippinen stammender Arbeiter sein Leben verloren. Der Mann war demnach infolge eines Unfalls bei Reparaturarbeiten im Teamhotel der saudi-arabischen Delegation gestorben.
Nach offiziellen Angaben sei der Wachmann der vierte Tote im Zusammenhang mit der WM gewesen sein. Medienberichten zufolge sollen dagegen seit der WM-Vergabe 2010 mehrere Tausend Arbeiter auf qatarischen Baustellen ums Leben gekommen sein.