Fußball-WM 2022 : Qatar kritisiert dänisches Trikot
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Christian Eriksen präsentiert eines der dänischen WM-Trikots Bild: AFP
Das dänische Trikot soll darauf hinweisen, dass die Fußball-WM in Qatar „Tausende von Menschen das Leben gekostet hat.“ Die Organisatoren bestreiten die Behauptung.
Die Organisatoren der Fußball-WM in Qatar haben das symbolträchtige Turniertrikot der dänischen Nationalmannschaft kritisiert. Man bestreite die Behauptung des dänischen Ausrüsters (Hummel), „dass dieses Turnier Tausende von Menschen das Leben gekostet hat“, hieß es in einer Stellungnahme des OK gegenüber mehreren Medien.
„Farbe der Trauer“ gewählt
Der Gastgeber verwies auf die „bedeutenden Reformen“ und „verbesserten Lebensbedingungen“ für die Arbeiter im Wüstenstaat, der sich „dem Fortschritt verschrieben“ habe. Dieses Engagement werde von den Dänen „bagatellisiert“. Der dänische Verband wurde daher „dringend“ gebeten, seinen Ausrüster korrekt über die gemeinsame Arbeit zu unterrichten.
Dänemark will bei der WM (20. November bis 18. Dezember) unter anderem in ganz in Schwarz gehaltenen Trikots auflaufen und damit ein Zeichen gegen die Ausbeutung von Arbeitern und die Menschenrechtsverletzungen setzen.
Der Ausrüster Hummel will mit den WM-Trikots „eine doppelte Botschaft“ senden. „Sie sind nicht nur von der Euro 92 inspiriert, eine Hommage an Dänemarks größten Erfolg im Fußball. Sie sind auch ein Protest gegen Qatar und seine Menschenrechts-Bilanz“, schrieb das Unternehmen Hummel auf Instagram neben Bildern der komplett in Rot, Weiß oder Schwarz gehaltenen Jerseys.
Die Symbole des Ausrüsters und des dänischen Fußball-Verbands DBU sind zwar auf die Trikots gedruckt, sie heben sich farblich aber nicht ab und sind daher auf den sehr schlicht gehaltenen Shirts nur auf den zweiten Blick erkennbar. Beim schwarzen Trikot habe man bewusst „die Farbe der Trauer“ gewählt, sie passe „perfekt“ zum Anlass.
„Wir möchten während dieses Turniers, das Tausenden Menschen das Leben gekostet hat, nicht sichtbar sein. Wir unterstützen das dänische Nationalteam auf ganzer Linie, aber das ist nicht dasselbe wie die Unterstützung von Qatar als Gastgeberland“, argumentierte der dänische Sportartikel-Hersteller. Mit dieser Aktion wolle man „ein Statement“ zur Menschenrechtslage in Qatar und die ebenfalls heftig kritisierte Behandlung von Arbeits-Migranten, die die WM-Stadien des Landes gebaut haben, setzen. Hummel endete seinen Instagram-Eintrag mit dem Hashtag #HistoryIsWhatWeDoNow (Geschichte ist, was wir jetzt tun).