WM-Kolumne „Katarstimmung“ : Das Ende der Durststrecke
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Zum Durstlöscher griff in Qatar auch Nationaltorhüter Manuel Neuer. Bild: AFP
Wasser gibt es in Qatar an jeder Ecke. In Flaschen oder Dosen. Doch die Flüssigkeiten haben eines gemein: Sie schmecken alle gleich. Dann tut sich ein Getränk wie eine Oase in der Wüste auf.
An Wasser mangelt es rund um Qatar nicht. Schließlich ist das Emirat fast komplett vom Persischen Golf umgeben. Die Küstenlinie beträgt 560 Kilometer. Nur ganz im Süden gibt es eine Landesgrenze zum großen Nachbarn Saudi-Arabien. An Wasser mangelt es in Qatar allerdings schon. Der Großteil abseits von Doha besteht aus Wüste.
Damit die Menschen in der Kapitale genügend Wasser haben, werden täglich riesige Mengen Meerwasser entsalzen und zu Trinkwasser gemacht. Das gibt es auch in Flaschen und Dosen an jeder Ecke. In der Stadt, in den Stadien – und im Medienzentrum gar gratis. Wie viele Sorten sich dem Dürstenden anbieten, ist nicht seriös zu beantworten.
Eines jedoch haben die abgefüllten Flüssigkeiten gemein: Sie schmecken alle gleich. Denn es mangelt in Qatar an „richtigem“ Trinkwasser – einem mit Kohlensäure, einem mit besonderem Geschmack, einem richtig erfrischenden.
Die fast schon verzweifelte Reporter-Wohngemeinschaft im Hotel hatte eine lange Durststrecke zu bewältigen, ehe sie dieses so herbeigesehnte Getränk wie eine Oase in der Wüste entdeckte. Nur ein kleiner, unscheinbarer Laden um die Ecke führt es, versteckt ganz unten im Kühlschrank. Seither hat der „Remash Supermarket“ zwei Stammkunden mehr, zumindest bis WM-Ende.
Die Dose der Marke „Evervess Club Soda“ mit dem Drittelliter gibt es schon für 1,5 Qatar-Riyal, das sind umgerechnet 39 Cent. Und doch ist das prickelnde Wasser dieser Tage auf Dienstreise in Doha einfach nur eines: unbezahlbar.