Vereint im Protest: In den Fankurven der Bundesligavereine tauchen derzeit regelmäßig Banner mit diesem Slogan auf. Bild: AFP
Kneipiers, Aktivisten, Fans: Immer mehr Menschen schließen sich dem Protest gegen die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Qatar an. Und der Druck zeigt Wirkung.
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Etwas wird fehlen an den Tischen der „Lotta“, wenn in gut drei Wochen bei der Fußball-Weltmeisterschaft die Niederlande gegen Senegal spielen. WM-Empfindungen wie Sympathien für afrikanische Außenseiter sind in dieser Fußballkneipe ebenso heimisch wie die Bewunderung für das kultivierte Spiel der Niederländer. In einer Ecke steht ein Kicker, überall kleben Sticker irgendwelcher Fan-Aktivisten, im Saisonalltag treffen sich hier Anhänger des FC St. Pauli, um im Kölner Exil mit dem Herzensklubs zu leiden. Auch die Partien des FC werden gezeigt, abends läuft ein liebevoll gestaltetes Musikprogramm, und Weltmeisterschaften wurden hier in der Vergangenheit als kulturelles Ereignis der Begegnung und der Weltoffenheit zelebriert.
Wenn in Qatar um den Goldpokal gespielt wird, bleiben die Bildschirme jedoch schwarz, und es wird ein „schönes Kontrastprogramm zur unsäglichen Fußball-WM“ geboten, wie es auf einem Flyer heißt: Angekündigt sind eine Lesung, ein Kneipen-Fußball-Quiz oder ein Dartsturnier samt Kurzvortrag mit dem Titel „Ich habe hier keine Sklaven gesehen“, der auf eine Aussage Franz Beckenbauers aus dem Jahr 2013 anspielt.
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