Den Deutschen fehlt der sechste Sinn
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Ein Balleroberer: Spaniens Kapitän Sergio Busquets bei der WM in Qatar Bild: AP
Sergio Busquets, Casemiro, Aurélien Tchouaméni: Drei Mittelfeldspieler zeigen bei der Fußball-WM in Qatar, wie sehr der deutschen Nationalelf das Gleichgewicht fehlt.
Als Rafael Benítez im Stadion in Istanbul in der Mannschaftskabine steht und seinen Spielern sagt, wie das Wunder möglich ist, fehlt der Spieler, der das Wunder möglich machen soll. Es ist Mittwoch, Mai 2005, Champions League, Finale, und Benítez, der Fußballtrainer des FC Liverpool, muss sich fragen: Was macht man, wenn man im wichtigsten Spiel der Saison schon zur Halbzeit 0:3 in Rückstand ist? Er wird sich dafür entscheiden, einen Spieler einzuwechseln. Doch er will nicht, dass der in die Kabine mitkommt, sondern sich schon warm macht. Warum? Weil er sich sicher ist, dass Dietmar Hamann weiß, was er machen muss.
Später an dem Abend hält Benítez den Champions-League-Pokal in den Händen – und darf sich dann fragen: Hat er etwa den anspruchsvollsten Wettbewerb des Weltfußballs gewonnen, weil er einen defensiven Mittelfeldspieler aus Deutschland eingewechselt hat? Einen sogenannten Sechser?
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