Was hinter den Özil-Plakaten steckt
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Kennt ihr den noch? Zuschauer erinnern in Qatar an Mesut Özil. Bild: dpa
Beim Spiel gegen Spanien sorgen einige Zuschauer für Aufsehen: Sie halten Porträts des früheren deutschen Nationalspielers Mesut Özil in die Höhe. Das hat mit einem Vorfall aus dem Jahr 2018 zu tun.
Als die deutsche Nationalmannschaft am Montag im al-Bayt-Stadion von al-Khor um den Verbleib im Turnier kämpfte, erfuhr ein deutscher Weltmeister unerwartete Solidaritätsadressen auf der Tribüne: Mesut Özil. Qatarische Zuschauer hielten Porträts in der einen Hand – und sich die andere vor den Mund, wie es die deutsche Nationalmannschaft im Streit über die „One Love“-Armbinde getan hatte. Es ist eine Spitze, die sich nicht nur gegen die Fußballprofis richtete, sondern gegen die deutsche Öffentlichkeit und Politik.
Hintergrund ist die Affäre von 2018 um Aufnahmen, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammen mit den türkischstämmigen Mitspielern Özil und Ilkay Gündogan zeigte. Als deutsche Nationalspieler sollten sie es unterlassen, dem autoritären türkischen Staatschef beim Wahlkampf zu helfen, warf der DFB ihnen vor. Gündogan zeigte Verständnis für die Kritik und erklärte: „Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben.“ Özil blieb unbeirrt, die Debatte in der Öffentlichkeit über seine Eignung als Nationalspieler wurde mit zunehmender Schärfe geführt.
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