Warum sollte Löw aufhören?
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Erst entrückt, dann ratlos: Bundestrainer Joachim Löw. Bild: dpa
Und nun? FAZ.NET stellt drei Fragen zum Zustand der deutschen Nationalmannschaft nach dem Ausscheiden bei der Fußball-WM in Russland. Die Antworten decken die derzeitigen Probleme auf.
Warum sollte Joachim Löw aufhören?
Joachim Löw hat in der Stunde des Scheiterns zumindest sportlich Größe gezeigt. Indem er nach dem 0:2 gegen Südkorea den Gegnern gratulierte und das deutsche Aus bei dieser WM als das benannte, was es auch war: voll und ganz verdient. Das war aber auch schon das Beste, was man über den Bundestrainer in diesen zwei Wochen in Russland sagen konnte. Von allen seinen sechs großen Turnieren war es Löws schwächste Trainerleistung. Das betraf sowohl inhaltliche Fragen als auch solche des (Führungs-)Stils.

Sportredakteur.
Zuerst zur A-Note. Eine völlige Fehleinschätzung des ersten Gegners Mexiko und die Unfähigkeit, darauf schnell genug zu reagieren, führten das deutsche Team früh in eine äußerst heikle Situation. Dass Löw später behauptete, die Spielweise der Mexikaner wäre eigentlich sogar ein Vorteil für seine Mannschaft gewesen, war, freundlich gesagt, verwegen. Seine größte Fehleinschätzung bestand jedoch darin zu glauben, seine alten Helden von 2014 würden es schon wieder richten. Darauf konnte der Bundestrainer vielleicht bis Mitte des vergangenen Jahres hoffen. Spätestens aber, als sich abzeichnete, wie mühsam fast alle aus seiner Führungsriege durch die Saison kamen, hätte er reagieren müssen. Als er es in Russland tat, war es zu spät. Seine Veränderungen nach dem Mexiko-Spiel waren zwar mutig und brachten für den Moment Besserung. Weil sie aus der Not heraus geboren waren, stellten die vielen Wechsel aber nicht – wie von Löw deklariert – ein Zeichen von Stärke dar, sondern eines von Schwäche und sorgten somit für weitere Verunsicherung in einem ohnehin mental angeschlagenen Team.
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