Deutschland verabschiedet sich: Weltmeister wollten sie werden – und verlassen dann mit gesenkten Häuptern das Feld. Bild: Picture Alliance
Der deutsche Fußball existierte auch bei der WM in Qatar in seiner eigenen Wirklichkeit. Das Vorrunden-Aus stellt nun so ziemlich alles infrage, was im Land des viermaligen Weltmeisters bis zuletzt gelaufen ist.
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Unter den Bleichen war Joshua Kimmich der Bleichste, es war beinahe gespenstisch. Als würde man seiner Wachsfigur bei Madame Tussauds und nicht dem leibhaftigen Kimmich gegenüberstehen am späten Donnerstagabend im al-Bayt-Stadion von al-Khor. Aber das, was er sprach, war zugleich so emotional wie kaum etwas anderes, was in dieser Geisterstunde des deutschen Fußballs zu hören war.
„Für mich“, hob Kimmich an und zog dabei das „chhhh“ lange, bis er die richtigen Worte fand, um weiterzumachen, „für mich ist es heute echt der schwierigste Tag meiner Karriere. Wenn man zurückguckt: 2018 die WM vergeigt, letztes Jahr die Euro in den Sand gesetzt – ich bin seit 2016 dabei, davor war Deutschland immer im Halbfinale, dann kommt man dazu und scheidet zweimal in der Vorrunde aus. Das ist für mich nicht so einfach zu verkraften, weil man einfach persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht wird, das ist nichts, wofür man stehen möchte.“
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