Bunte Störung durch einen Flitzer bei Ungarns Nationalhymne Bild: WITTERS
Die Politisierung des Fußballs hat ihren Preis. Ist der Regenbogen jetzt das neue Schwarz-Rot-Gold? Das deutsche EM-Spiel gegen Ungarn beschert einen Abend beklemmender Gefühle.
- -Aktualisiert am
Seine erste Geste, nachdem er Deutschland mit seinem Tor zum 2:2 kurz vor Schluss ins Achtelfinale geschossen hat, richtet Leon Goretzka an die ungarischen Fans. Er formt mit seinen beiden Händen ein Herz. Er hält es dem sogenannten „schwarzen Block“ der Ungarn entgegen. Goretzka erklärt nach dem Spiel nicht, was er damit sagen wollte. Er wird im Fernsehen auch nicht danach gefragt. Die Zuschauer müssen sich ihren eigenen Reim darauf machen, in Deutschland und in Ungarn.
Vielleicht bedeutet die Geste, dass Liebe die stärkste Kraft ist, stärker als Hass. Vielleicht aber auch: Wir haben die Liebe. Und ihr nur den Hass. Vielleicht war die Geste versöhnlich gemeint, vielleicht nicht. Am Tag danach löste Goretzka in den sozialen Netzwerken seine Zeichensprache auf: „Spread love.“ Verbreitet Liebe! Ein Aufruf und ein hoffentlich wunderbarer Superspreader, den nicht nur der deutsche Fußball nach einem düsteren Abend, der lange nicht vergehen dürfte, nötiger denn je braucht.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo