
Immobiles Schmierentheater
- -Aktualisiert am
Und auf einmal steht Ciro Immobile wieder auf. Bild: AFP
Fußball kann ein tolles Spiel sein – und gleichzeitig ein absolut lächerliches Theater. Noch blamabler ist, dass Betrugsversuche einfach so akzeptiert werden. So wird man diese Unsitte nicht los.
Vor ein paar Wochen schauten wir alle begeistert zur Eishockey-WM. Hätte man sich da eine Szene vorstellen können, in der ein Spieler nach einem leichten Rempler zu Boden sinkt, sich krümmt, weil er eine Zeitstrafe provozieren will? Und der dann, weil das Spiel trotzdem weiterläuft und seine Mannschaft ein Tor erzielt hat, flugs wieder auf den Schlittschuhen steht und jubelt? Wieso gibt es das nicht im Eishockey, wieso haben wir Ähnliches auch im Handball noch nie gesehen?
2017 verbreitete sich für kurze Zeit ein kleines Video im Netz. Es zeigte einen Fußballprofi, der sich nach einer leichten Berührung an der Schulter am Boden wälzte und sich verzweifelt das Gesicht hielt, als hätte er gerade Mike Tyson gegenübergestanden, nur um eine Sanktionierung seines Gegenspielers zu erreichen. Und dann wurde übergeblendet zur deutschen Hockey-Nationalspielerin Marie Mävers, die in der World League von einem Schlenzball einer Argentinierin aus kurzer Entfernung am Kopf getroffen worden war. Sie rannte sofort nach draußen, ließ sich an der Augenbraue nähen – und bereitete später den Siegtreffer der deutschen Damen vor.
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