Englische Medien laufen heiß : „Her mit den Deutschen!“
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Erinnerungen an die EM 1996: „Southgate kann sich für den Herzschmerz bei der Euro 96 rächen“ Bild: Reuters
Die englischen Zeitungen stimmen sich auf das ewig junge Duell gegen Deutschland ein. Nicht wenige erinnern an ein nationales Fußball-Trauma: „Trainiert Elfmeter, Jungs!“
Die englischen Medien haben sich unmittelbar nach dem 2:2 der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn auf den Fußball-Klassiker im EM-Achtelfinale in London eingestimmt. „Oh no! Nicht schon wieder die Deutschen“, schrieb die „Daily Mail“. Der „Telegraph“ forderte: „Her mit den Deutschen!“ Die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw hatte sich als Gruppenzweiter für die K.o.-Runde qualifiziert. Die Engländer waren bereits am Dienstag als Sieger der Gruppe D ins Achtelfinale eingezogen.
Die „Daily Mail“ rekapitulierte den spannenden Fußball-Abend in Gruppe F, bei denen die Engländer sich auf ihren kommenden Gegner nur mit Mühe vorbereiten konnten: „In einer wahrlich bemerkenswerten Nacht des Turnierfußballs spielte England gegen Deutschland, dann Frankreich, dann Portugal, dann Ungarn, dann wieder Deutschland, zurück zu Portugal und schlussendlich, definitiv, Deutschland.“
Das Wiedersehen der beiden großen Fußball-Nationen bei dieser EM steigt am kommenden Dienstag (18 Uhr im F.A.Z-Liveticker zur Fußball-EM) im Wembley-Stadion. In London wird auch die Finalrunde des Turnier mit beiden Halbfinals und dem Endspiel (11. Juli) ausgerichtet.
Deutschland und England standen sich bei Welt- und Europameisterschaften in bislang sieben Spielen gegenüber. Im legendären WM-Finale 1966 fiel das Wembley-Tor, die Engländer gewannen ihren ersten und bislang einzigen Titel. 24 Jahre später warf die DFB-Auswahl die Engländer im WM-Halbfinale von Turin im Elfmeterschießen aus dem Turnier. Auch im EM-Halbfinale 1996 – wieder in Wembley – gewann die deutsche Mannschaft vom Punkt.
„Trainiert Elfmeter, Jungs!“, forderte deshalb „the Sun“ schon mal und erinnerte an das traditionelle Elfmeter-Trauma der Engländer – vor allem gegen Deutschland. „Southgate kann sich für den Herzschmerz bei der Euro 96 rächen“, schrieb „Daily Mirror“: Damals scheiterte der aktuelle englische Nationaltrainer als letzter Schütze der Engländer an dem damaligen deutschen Torwart und heutigen Torwarttrainer Andreas Köpke.
„Es ist Deutschland in Wembley“, schrieb der „Daily Star“ zur „Neuauflage“ von 1996. Das Wortspiel „Herr we go again“, in etwa „hier sind wir wieder“ mit der deutschen Anrede „Herr“, brachten gleich mehrere Zeitungen.