Abschied mit Rumpelfußball
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Brachte Deutschland in seiner besten Phase den schönen Fußball: Joachim Löw Bild: dpa
Joachim Löws Bilanz als Bundestrainer war zuletzt niederschmetternd. Der DFB nahm das Scheitern bei der Fußball-Europameisterschaft sehenden Auges in Kauf.
Als der Schlusspfiff den sorgsam gepflegten Illusionen der deutschen Nationalelf in Wembley ein verdientes Ende bereitete, verschwand der Bundestrainer im Tunnel des Stadions. Im letzten Augenblick seiner fünfzehnjährigen Ära zog sich Joachim Löw ins Dunkle zurück. Nach dem Aus im Achtelfinale ließ er seine Spieler allein auf dem Platz zurück.
Das Schlussbild ohne Bundestrainer fügte sich, wenn auch auf verstörende Weise, in eine zuletzt nur noch bleierne deutsche Fußballzeit. Halt und Orientierung konnte die Nationalelf in Wahrheit schon seit der WM 2018 bei ihrem Bundestrainer nicht mehr finden. Das Lieblingsteam der Deutschen, das an seinen sonnigsten Tagen ein ganzes Land begeistern konnte und Millionen Menschen auf die Straße lockte, ist unaufhaltsam zerfasert. Sieben Jahre nach dem WM-Triumph von Rio liegt König Fußball völlig ausgelaugt auf dem Rasen. Auf Löws Nachfolger Hansi Flick wartet viel Arbeit.
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