Systemsprengerin: Naomi Osaka kritisiert die verletzenden Fragen von Journalisten bei Pressekonferenzen. Bei den French Open ist sie mittlerweile ausgestiegen. Bild: Imago
Naomi Osaka spricht über ihre Depressionen und macht eine Wettkampfpause. Was bleibt, ist das Thema: Wie wird mit mentalen Problemen im Leistungssport umgegangen?
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Naomi Osaka spricht in der Regel sehr leise. Wenn die Japanerin ein Interview gibt, wirkt sie keineswegs wie der größte globale Star, den das Frauentennis derzeit neben Serena Williams zu bieten hat. Sanft klingt sie, etwas verhuscht schweift ihr Blick umher. Sie kichert viel. Mit der selbstbewussten jungen Athletin, die so eindrucksvoll für ihre Überzeugungen eintritt, für den Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten etwa, scheint sie in diesen Momenten nur noch am Rande zu tun zu haben.
Wenn Osaka ein Interview gibt, ist das allerdings meistens ziemlich lustig. Auch deshalb ist die 23-Jährige so populär. Das Video, wie sie sich nach ihrem ersten Turniersieg auf der Profitour einst mit viel Selbstironie durch ihre Sieger-Ansprache stammelte und sich selbst letztlich die „schlechteste Dankesrede aller Zeiten“ attestierte, ist im Internet noch nach Jahren ein Hit. Neben ihrem sportlichen Können fasziniert Osaka auch mit ihrem feinen Humor. Sie beherrscht die Klaviatur der sozialen Medien, ist ein Sportstar moderner Prägung.
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