Empörung in der Formel 1 : Lewis Hamilton rassistisch beleidigt
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Lewis Hamilton Bild: AFP
Ältere Aussagen von Nelson Piquet sorgen für Wirbel in der Formel 1: Der frühere Weltmeister hat sich diskriminierend über Lewis Hamilton geäußert – und dabei das N-Wort verwendet.
Eine rassistische Entgleisung des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet gegenüber Superstar Lewis Hamilton sorgt in der Formel 1 für Aufregung. Die Rennserie verurteilte in einer Mitteilung am Dienstag deswegen diskriminierende Sprache als „inakzeptabel in jeglicher Form“.
Hamilton sei „ein unglaublicher Botschafter für unseren Sport und verdient Respekt“, hieß es weiter. Zuvor waren ältere Aussagen des Brasilianers Nelson Piquet (69) aufgetaucht, in denen er Hamilton in einem Interview verunglimpft und dabei das N-Wort verwendet hatte.
FIA verurteilt Rassismus
Die Äußerungen Piquets stammen aus dem vergangenen November, wurden aber erst im Vorfeld von Hamiltons Heimrennen in Silverstone am kommenden Sonntag öffentlich aufgegriffen. Piquet hatte in einem Podcast den Unfall zwischen dem Mercedes-Piloten und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen beim Rennen in Silverstone vor einem Jahr bewertet.
Nach Ansicht von Piquet war ein Fehler Hamiltons der Grund für den Crash. Der zuvor führende Verstappen war wegen des Unfalls ausgeschieden, Hamilton gewann trotz einer Zeitstrafe den Grand Prix. Piquet ist der Vater von Verstappens Lebensgefährtin.
Hamilton reagierte am Mittag via Twitter. „Konzentrieren wir uns darauf, die Denkweise zu ändern“, schrieb der Rekordweltmeister zunächst auf Portugiesisch, Piquets Muttersprache.
Es gehe nicht bloß um rassistische Sprache, fügte er dann an: „Diese veralteten Denkweisen müssen sich ändern und haben keinen Platz in unserem Sport.“ Er sei sein ganzes Leben von derartigen Einstellungen umgeben, er sei eine Zielscheibe: „Es gab viel Zeit, um zu lernen. Jetzt ist Zeit, zu handeln.“
Auch der Weltverband FIA und der Mercedes-Rennstall verurteilten die Aussagen. „Wir verurteilen jegliche Nutzung rassistischer und diskriminierender Sprache jedweder Art“, hieß es vom Team. Der 37 Jahre alte Hamilton führe den Kampf des Sports gegen Rassismus an und sei ein „wahrer Champion der Diversität auf und abseits der Strecke“.
Die FIA betonte ebenfalls ihre Solidarität mit dem siebenmaligen Weltmeister und verurteilte Rassismus. Ein Jahr nach dem umstrittenen Vorfall in Silverstone kehrt die Formel 1 am Wochenende für den zehnten Saisonlauf nach Großbritannien zurück.