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Max Verstappen in Australien : „Das war echt hart“

  • -Aktualisiert am

Max Verstappen fährt auf Startplatz eins, hat aber einige Probleme. Bild: AFP

Max Verstappen kämpft mit den Folgen einer ominösen Erkrankung. Auch sein Formel-1-Auto wirkt teils malade. Dennoch sichert er sich den ersten Startplatz. Ganz anders ergeht es seinem Teamkollegen.

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          Erster und Letzter – Red Bull Racing deckt in der Startaufstellung zum Großen Preis von Australien an diesem Sonntag (7.00 Uhr MESZ im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky) die ganze Bandbreite ab. Gemein haben Max Verstappen auf der Pole-Position und sein Teamkollege Sergio Perez eines: die Sorge, ob ihr überlegenes Formel-1-Auto auch die 58 Runden von Melbourne durchstehen wird.

          Statt zu einer Kolonnenfahrt in Blau-Rot-Gelb kommt es zu einem bunt durchmischten Auftakt. George Russell bugsierte überraschend den Mercedes als Zweiter in die erste Startreihe, dahinter lauern dessen Teamkollege Lewis Hamilton und Fernando Alonso, der damit den Trend von Aston Martin untermauerte.

          „Das war echt hart“

          Nico Hülkenberg aus Emmerich startet nach einer soliden Leistung mit dem Haas-Ferrari vom zehnten Rang. Das ist auch ein Prestigeerfolg: Der Rückkehrer führt im internen Qualifikationsduell jetzt mit 3:0 gegen den Dänen Kevin Magnussen. „Unser Auto fühlt sich wieder gut an", frohlockte der Mann, der Mick Schumacher beim Ferrari-Kundenteam ersetzt hat.

          Max Verstappen und Melbourne standen bisher immer auf Kriegsfuß, ein Sieg im Albert Park fehlt dem Niederländer noch. „Ich bin glücklich damit, wo ich stehe", sagte der 25-Jährige, der immer noch mit den Nachwirkungen einer ominösen Viruserkrankung kämpft. Aber auch sein Rennwagen wirkte zeitweise malade, kurz bevor er seine entscheidende Runde fahren konnte, funkte er mit leichter Panik an die Box: „Die Schaltung wird schlechter, es ist wieder das Gleiche..." Mensch und Maschine am Limit, weshalb Verstappen nach seiner zweiten Pole-Position der Saison, der ersten überhaupt down under, auch zugab: „Das war echt hart.“

          Formel 1

          Die Nähe der Rennstrecke zur Meeresbucht von Port Phillip und der beginnende Herbst sorgten für einen zusätzlichen Gegner für alle Formel-1-Rennställe. In Melbourne, behaupten die Einheimischen, könne man alle Jahreszeiten an einem Tag erleben. Das hatte sich schon am Trainingstag zum Großen Preis von Australien mit kräftigen Regenfällen bewahrheitet, und der sehr kühle Qualifikationssamstag brachte für alle Teams abermals die Schwierigkeit mit, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bekommen.

          Zur eigenen Überraschung gelang das Mercedes mit am besten. Als kurz vor Schluss der Qualifikationsstunde wieder Regenwolken aufzogen, pressten Russell und Hamilton alles heraus, was in ihnen und dem Auto steckte, das bis zum Europastart im Mai generalüberholt wird. „Vielleicht liegt es an unserem speziellen Jetlag-Programm" witzelte Russell, der wieder einen Tick besser zurechtkam als der Rekordweltmeister. Hamilton freute sich trotzdem über die „Riesenüberraschung“, und natürlich werde er auf Sieg fahren. Vor zehn Jahren hatte der Brite in Melbourne sein Debüt im Mercedes-Werksteam gegeben. Kontrahent Verstappen gab zu: „Ich bin mindestens so überrascht wie die beiden.“

          Der frühe große Aufreger wirkte fast wie einstudiert. Schon beim Abschlusstraining zur Mittagszeit im Albert Park hatte Sergio Perez mit seinem Red-Bull-Rennwagen dreimal unfreiwillig die Piste verlassen, und es lag wohl nicht an Fahrfehlern des Mexikaners. In der ersten Qualifying-Runde passierte es in der eher harmlosen Kurve drei wieder. Das Auto schoss über die Bordsteine hinaus, rumpelte durchs Kiesbett und blieb nach einem kleinen Rucker in einer Pfütze kurz vor den Reifenstapeln stehen.

          Sofort wurde der Kampf um die Startplätze unterbrochen, alles guckte zu, wie Verstappens großer interner Herausforderer mit hängendem Kopf seinem am Haken hängenden Auto Geleit gab. Seine Ausgangsposition zum Großen Preis von Australien ist damit zementiert, er muss als letzter in den dritten WM-Lauf gehen.

          Formel 1

          Über Boxenfunk hatte er nach der Havarie noch sein Leid geklagt: „Es ist wieder das gleiche Problem.“ Auf die Gerüchte über Schwierigkeiten mit der Motorbremse hat das Champions-Team schon zuvor nicht Stellung genommen. Nach Verstappens Antriebswellenproblem in Saudi-Arabien geht das überlegene Team damit zum zweiten Mal in Serie mit einem Handicap ins Rennen.

          Fraglich, ob der Mexikaner auf der nicht gerade überholfreundlichen Piste auf einen Podestplatz fahren kann, so wie es Verstappen in Dschidda von Platz 15 aus gelungen war. Noch offener ist die Antwort darauf, ob die technische Unzuverlässigkeit nicht auch auf das Schwesterauto übergreift. Red Bull kann sich scheinbar nur selbst schlagen.

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