Attacke gegen Lewis Hamilton : Nelson Piquet weist Rassismus-Vorwürfe zurück
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Nelson Piquet auf einem Foto aus dem Jahr 2015 Bild: picture alliance / DPPI Media
Der frühere Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet reagiert auf den Vorwurf, er habe Lewis Hamilton rassistisch beleidigt. Piquet bittet zwar um Entschuldigung – fühlt sich jedoch vor allem missverstanden.
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet (69) hat Lewis Hamilton nach den jüngsten Rassismusvorwürfen öffentlich um Entschuldigung gebeten – ist sich einer Schuld aber eigentlich gar nicht bewusst. Er wolle „die Geschichten aufklären, die über meinen Kommentar aus dem vergangenen Jahr in den Medien zirkulieren“, ließ Piquet am Mittwoch mitteilen.
„Was ich sagte, war schlecht durchdacht“, so Piquet, der Begriff allerdings werde im brasilianischen Portugiesisch gewöhnlich und „historisch“ als Synonym für „Kerl“ oder „Person“ verwendet „und sollte nie beleidigen. Das Wort, dessen ich in einigen Übersetzungen beschuldigt wurde, würde ich nie benutzen. Ich verurteile jede Andeutung, dass ich das Wort mit der Absicht benutzt habe, einen Fahrer wegen seiner Hautfarbe herabzuwürdigen.“ Diese Erklärung bezieht sich auf Übersetzungen, laut denen Piquet das N-Wort in Bezug auf Lewis Hamilton verwendet hat.
Er entschuldige sich „von ganzem Herzen bei jedem Betroffenen, einschließlich Lewis, der ein unglaublicher Fahrer ist. Aber die Übersetzung, die nun in den Sozialen Medien kursiert, ist nicht korrekt. Diskriminierung hat keinen Platz in der Formel 1 oder der Gesellschaft.“
Hamilton: „Zeit zu handeln“
Die Äußerungen des Brasilianers stammen aus dem vergangenen November, wurden aber erst am Dienstag einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Piquet hatte in einem Podcast den Unfall zwischen Hamilton (Mercedes) und dem späteren Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) in Silverstone 2021 bewertet, dabei erwähnte er Hamiltons Hautfarbe, um diesen zu beschreiben.
Die Formel 1 und auch der Weltverband FIA reagierten ebenso wie zahlreiche Fahrer und Teams und verurteilten die Worte. Hamilton selbst wies schon in seiner ersten Reaktion am Dienstag auf die tieferliegenden Probleme hin, die zu derartigen Äußerungen führten.
Es gehe nicht bloß um rassistische Sprache, schrieb er auf Twitter: „Diese veralteten Denkweisen müssen sich ändern und haben keinen Platz in unserem Sport.“ Er sei sein ganzes Leben von derartigen Einstellungen umgeben: „Es gab viel Zeit, um zu lernen. Jetzt ist Zeit, zu handeln.“